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Das Forschungsschiff Polarstern während der Expedition vor einem mächtigen Eisberg in der Westantarktis

Geburtsstunde des Antarktischen Eisschildes ermittelt , 05.07.2024

Ein internationales Forschungsteam, an dem auch die BGR beteiligt war, konnte jetzt an Hand eines Bohrkerns sowie aufwendiger wissenschaftlicher Modelle erstmals genau ermitteln, wann und wo sich der heutige Eisschild der Antarktis gebildet hat.

Mit dem Wechsel von einem wärmeren zu einem kühleren Weltklima erlebte die Erde vor etwa 34 Millionen Jahren einen fundamentalen Wandel ihrer Klima- und Umweltbedingungen. Zu dieser Zeit baute sich in der Südhemisphäre ausgehend von zuvor nur wenigen kleinen Vereisungszonen der antarktische Eisschild auf. Allerdings war bisher nicht eindeutig geklärt, wie, wann und insbesondere wo die Vereisung der Antarktis begann. Dem internationalen Forschungsteam unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), gelang es nun, diese Wissenslücken zu schließen.

Die Grundlage dafür bildete ein Bohrkern, der 2017 während einer Expedition mit dem Forschungseisbrecher Polarstern 2017 in der Westantarktis aus dem Meeresboden gezogen wurde. Mit Hilfe seiner Bohrkerndaten sowie Computermodellierungen konnte die Geburtsstunde des antarktischen Eisschildes jetzt konkret beschrieben werden. Die neuen Modelle, an deren Validierung auch die BGR beteiligt war, zeigen, dass vor 34 Millionen Jahren nur im Nördlichen Viktorialand am Rand der Ostantarktis und nicht, wie bisher angenommen, in deren Zentrum die Grundvoraussetzungen zur Bildung eines durchgehenden Eisschildes gegeben waren. Feuchte Luftmassen sowie das sich intensiv und schnell heraushebende Transantarktische Gebirge führten zur Bildung von dauerhaftem Schnee und damit zur Entstehung von Eiskappen. Dieser initiale Eisschild breitete sich anschließend relativ rasch in das ostantarktische Hinterland aus, während die Westantarktis zunächst noch für mehrere Millionen Jahre eisfrei blieb. Damit zeigen die in einem Artikel der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Forschungsergebnisse auch, dass die Ost- und Westantarktis sehr unterschiedlich auf äußere Einflüsse und Veränderungen reagierten.

Link zur Pressemitteilung des AWI: https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/die-geburtsstunde-des-antarktischen-eisschilds.html

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