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Maren Liedtke, BGR-Expertin für Seltene Erden (rechts), und Projektgeologe Gaute Magnushommen (Rare Earths Norway) besichtigen einen alten Schacht, in dem zu Testzwecken bald Seltenerderz abgebaut werden soll.

BGR-Fachleute besuchten Europas größte Lagerstätte für Seltene Erden, 12.08.2024

Zur Vorbereitung einer neuen Rohstoffstudie besuchten BGR-Fachleute Europas größtes Vorkommen von Seltenen Erden (SE) in Norwegen. Die Lagerstätte „Fen“ verfügt nach Angaben des Betreibers Rare Earths Norway AS über Ressourcen von 8,7 Millionen Tonnen Inhalt an Seltenerdoxiden (SEO). Damit wäre „Fen“ die sechstgrößte Lagerstätte dieser Rohstoffgruppe weltweit.

Das Vorkommen befindet sich nahe der Gemeinde Ulefoss in Südnorwegen, 160 Kilometer von Oslo entfernt. Bis 1965 wurde hier Nioberz abgebaut. Aus der Mitte eines ehemals zum Nioberz-Abbau genutzten Schrägschachtes sollen demnächst zu Testzwecken rund 600 Tonnen Seltenerderz gefördert und in einer Pilotanlage in der Nähe aufbereitet werden. Für den geplanten späteren Abbau inkl. Aufbereitung sind laut Betreiber Investitionen von insgesamt rund 840 Millionen Euro erforderlich. Im Jahr 2030 könnte der Abbau beginnen. Ob die Separation der Seltenen Erden tatsächlich in Norwegen erfolgt oder woanders durchgeführt werden muss, ist derzeit noch offen.

Das Projekt Fen erfüllt aus der Sicht der BGR-Fachleute Maren Liedtke und Dr. Harald Elsner viele Kriterien für eine Realisierung. So verfügt die Lagerstätte über ausreichende Gehalte an Seltenen Erden. Zudem sind u.a. aufgrund der guten Infrastruktur sowie der vorhandenen politischen Unterstützung und öffentlichen Akzeptanz für das Projekt weitere wichtige Voraussetzungen erfüllt.

Doch es gibt nach Einschätzung der BGR-Fachleute beim Projekt Fen auch Nachteile. Mit einem Anteil von knapp 98 % verfügt das Vorkommen fast ausnahmslos über die weltweit bereits reichlich vorhandenen leichten Seltenen Erden. Vor dem Hintergrund der Dominanz Chinas auf dem Weltmarkt für Seltene Erden und immer wieder drohender Versorgungsengpässe werden aber vor allem neue Explorationsvorhaben für schwere Seltene Erden benötigt. Eine weitere Hypothek für das Projekt in Norwegen sind die hohen Kosten für die geplante Erzgewinnung im teuren Untertageabbau sowie die ungeklärte Situation bei der Weiterverarbeitung der gewonnenen Seltenen Erden.

Foto: Maren Liedtke, BGR-Expertin für Seltene Erden (rechts), und Projektgeologe Gaute Magnushommen (Rare Earths Norway) besichtigen einen alten Schacht, in dem zu Testzwecken bald Seltenerderz abgebaut werden soll.

Foto: Der Blick über den Ort Ulefoss in Südnorwegen, unter dem die Lagerstätte für Seltene Erden liegt.

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