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Das SWAIS 2C-Forschungscamp während der ersten Feldsaison im vergangenen Jahr.

Westantarktis: Geologische Bohrmission wird fortgesetzt, 11.11.2024

Das internationale antarktische Forschungsbohrprojekt „Sensitivity of the West Antarctic Ice Sheet to Two Degrees of Warming“ (SWAIS 2C)“, an dem sich auch die BGR beteiligt, geht in die nächste Phase. Vor einigen Tagen brach ein Schlittenzug von der neuseeländischen Antarktisstation Scott Base aus zum rund 860 Kilometer entfernten Forschungscamp am Kamb-Eisstrom an der Siple Coast in der Westantarktis auf.

Insgesamt besteht das Team des SWAIS 2C-Projekts aus mehr als 130 Personen von rund 50 Forschungseinrichtungen aus zehn Ländern. Aus Deutschland sind an dem Projekt neben der BGR u.a. das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik und die Universität Kiel beteiligt.

„Der Westantarktische Eisschild ist eine der Komponenten des Erdsystems, die am stärksten von der zunehmenden Erwärmung betroffen sind. Wir wissen jedoch nicht, wann und wie schnell er schmelzen und den globalen Meeresspiegel um mehrere Meter anheben wird“, sagt BGR-Geologe Dr. Andreas Läufer, deutscher Koordinator und Mitglied des SWAIS 2C-Wissenschaftsteams.

Nachdem in der vergangenen Feldsaison erstmals erfolgreich durch das fast 600 Meter mächtige innerste Ross-Schelfeis gebohrt wurde und einige kurze Sedimentkerne des darunterliegenden Meeresbodens geborgen werden konnten, will das Projektteam jetzt bei seinen Arbeiten bis zu 200 Meter in das tiefer liegende Sediment vordringen. Die Forscherinnen und Forscher erhoffen sich von dem mutmaßlich verfestigten Sediment Einblicke in vergangene Zeiträume, in denen der Westantarktische Eisschild wärmeren und CO2-reicheren Bedingungen ausgesetzt war, wie sie auch für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte prognostiziert werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessiert bei ihren Untersuchungen die Frage, wie stabil das Eis der Westantarktis unter diesen Bedingungen noch ist. So ist nicht auszuschließen, dass bei den Forschungsarbeiten womöglich bereits Kipppunkte identifiziert werden, die dafür sprechen, dass der Rückzug des Eisschildes nicht mehr aufzuhalten ist.

Die aktuelle SWAIS 2C-Forschungskampagne wird noch bis Januar 2025 fortgesetzt. In einer weiteren Feldsaison soll an anderer Stelle in der Westantarktis ein weiterer Bohrkern gezogen werden.

Foto: Das SWAIS 2C-Forschungscamp während der ersten Feldsaison im vergangenen Jahr.

Abbildung: Die Karte zeigt die 860 Kilometer lange Route des Schlittenzuges von der neuseeländischen Antarktisstation (Scott Base) bis zum Forschungscamp (KIS3) an der Siple Coast in der Westantarktis.

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