Bodengeophysik
Vortrag am Mittwoch, den 26. März 2014 um 11.00 Uhr in Raum 204/ Haus II
T. Martin, R. Knieß, S. Hupfer, U. Noell (FB B2.1 Geophysikalische Erkundung), K. Kuhn (B1.2 Geologie der mineralischen Rohstoffe): Geophysikalische Erkundungen Harzer Bergbauhalden – das Projekt ROBEHA
Das Projekt ROBEHA (www.robeha.de) ist ein vom BMBF gefördertes r³-Verbundprojekt, in dem es um die Nutzung des Rohstoffpotentials von Bergbau- und Hüttenhalden unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit am Beispiel des Westharzesgeht. Das große Projektziel ist die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einer Wiederaufbereitung und einer Verwertung der möglichen Haldenreststoffe. Dies wird möglich durch Projektpartner aus unterschiedlichen Bereichen wie der Abfallwirtschaft, der Aufbereitungstechnik, der Umwelttechnik u.a. Die Aufgaben der BGR in diesem Projekt sind die geophysikalischen, geochemischen und mineralogischen Untersuchungen ausgewählter Haldenkörper mit dem Ziel einer Ressourcenabschätzung.
Die Ziele der geophysikalischen Erkundung sind die Ermittlung des Haldenaufbaus sowie eine Abschätzung des nutzbarbaren Volumens. Durch Rammkernsondierungen und deren geochemisch-mineralogische Auswertung wird der Zusammenhang von Haldenaufbau, Mineralgehalt und geophysikalischer Signatur ermittelt. Zunächst fanden Messungen an einer Pochsandhalde in der Nähe von Clausthal-Zellerfeld statt. Die Ergebnisse der mineralogischen Untersuchungen zeigen für diese Halde höhere Gehalte für Blei (4,4-7,5%), Silber (110-200ppm) und Antimon (220-410ppm) in den Pochsanden und den darüber liegenden Feinmaterialien. Die bisher eingesetzten geophysikalischen Verfahren waren Geoelektrik, Radar und SIP (Spektral Induzierte Polarisation). Eine Volumenabschätzung der Schichten und einen Rückschluss auf den Haldenaufbau scheint nach allen bisherigen Resultaten möglich. Zusätzlich werden Laboruntersuchungen durchgeführt, die die Eignung des SIP-Verfahrens zur Ermittlung der Mineralgehalte validieren.