Tonsteine der Unterkreide im Niedersächsischen Becken - Sequenzstratigraphie, Fazies und stofflich-strukturelle Zusammensetzung
Hauskolloquium am Dienstag, den 30. Oktober 2018 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.
Moderation: Jochen Erbacher
Bornemann, A., Thöle, H., Dohrmann, R., Ufer, K. & Erbacher, J.: Fazies und Sequenzstratigraphie der Tonsteinabfolgen des Valangin bis Barrême im Niedersächsischen Becken
Die räumliche und zeitliche Verteilung von sandigen Gesteinen, potenziellen Speicherhorizonten und tonigen Gesteinsabfolgen, potenziellen Barrierehorizonten, der Unterkreide im Niedersächsischen Becken stand im Fokus einer Serie von Forschungsbohrungen die in den vergangenen Jahren abgeteuft wurden. In den bis zu 250 m tiefen Bohrungen wurden die Schichten sedimentologisch, biostratigraphisch und chemostratigraphisch (δ13C, XRF-Scanning) eingeordnet und feinstratigraphisch korreliert, um daraus ein sequenzstratigraphisches Ablagerungsmodell zu entwickeln. Dieses Modell soll dazu beitragen, eine hohe Aussagegenauigkeit über die Verteilung von sandig-siltigen und tonigen Schichten im Untergrund der Unterkreide des Niedersächsischen Beckens zu liefern.
Quelle: BGR
Jahn, S., Kneuker, T. & Blumenberg, M.: Zusammensetzung und strukturelle Ausbildung von Unterkreide-Tonsteinen aus der Umgebung von Hannover
Im Rahmen des Projektes BASTION („Einfluss geologischer Prozesse auf die Barriereeigenschaften von Tongesteinsformationen“) führt der Arbeitsbereich B3.2.1 „Geologische Erkundung“ Untersuchungen zum lithologisch-faziellen Aufbau, zu den Lagerungsverhältnissen sowie den endlagerrelevanten Eigenschaften von Tongesteinen durch und analysiert u. a. die Auswirkungen geologischer Störungszonen auf Tongesteine sowie den Einfluss von Heterogenitäten auf das Verhalten von Tongesteinen.
Die mineralogisch-geochemischen und mikrostrukturellen Untersuchungsbefunde zeigen, dass es sich bei den untersuchten unterkretazischen Sedimenten des Niedersächsischen Beckens um eine partiell sehr variable Abfolge handelt. Darüber hinaus finden sich lithologisch-mineralogisch-geochemische Besonderheiten, wie beispielsweise Wechselfolgen aus dunklen Ton- und hellen Tonmergelsteinen, siltig-sandige Einschaltungen, Konkretionsbildungen, organikreiche Abschnitte und teilweise mit Calcit zementierte Störungsstrukturen, deren Auswirkungen auf die Barrierenintegrität im Detail geprüft werden.
Quelle: BGR