Einfluss von Windenergieanlagen auf seismologische und Infraschall-Stationen
Hauskolloquium am Dienstag, den 26. Oktober 2021 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.
Moderation: Christian Bönnemann
Klaus Stammler: Seismologie und Windenergie
Anhand des Beispiels des seismischen Gräfenberg-Arrays auf der Fränkischen Alb wird gezeigt, wie sich diese Einwirkungen von Windenergieanlagen an Seismometern bemerkbar machen und wie versucht wird, diese zu begrenzen. Aufgrund der Vielzahl seismologischer Stationen in Deutschland, die auch von anderen Stellen betrieben werden, ist die Diskussion zu diesem Thema in der gesamten seismologischen Gemeinschaft aktuell. Es gibt zwar Lösungsansätze, die im Vortrag angesprochen werden, aber keine allgemein anerkannten abschließenden Regelungen, insbesondere gibt es keine einheitliche Herangehensweise der Bundesländer dazu. Daher ist auf beiden Seiten eine gewisse Kompromissfähigkeit gefragt, um einen Ausgleich der Interessen erzielen zu können.
Lars Ceranna: Infraschall und Windenergie
Quelle: BGR
Infraschall ist eine von vier Verifikationstechnologien für Überwachung des Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT). Daher sind Einflüsse, die eine Verminderung des Detektionsvermögens der zugehörigen Infraschall-Arrays hervorrufen, zu vermeiden. Dies trifft für die BGR bei den beiden Stationen IS26 im Bayerischen Wald und IS27 in der Antarktis zu, da beide Arrays Teil des internationalen CTBT-Messnetzes sind und klare Vorgaben hinsichtlich des Hintergrundrauschens (natürlich und anthropogen) erfüllen müssen. Um im Fall von WEA Mindestabstandsempfehlungen geben zu können, wurden sowohl in 2004 als auch in 2021 Infraschall-Messungen an einer einzelnen WEA bzw. modernen Windparks durchgeführt. Erste Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser Kampagnen werden vorgestellt und diskutiert.