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Die Erkundung mineralischer Rohstoffe in der Tiefsee – Marine Rohstoffexploration der BGR in den deutschen Lizenzgebieten im Pazifik und Indik

Hauskolloquium am Dienstag, den 27. Februar 2024 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses

Moderation: Christian Müller

Die BGR erkundet die Vorkommen von Manganknollen und Massivsulfiden in der Tiefsee als mögliche zukünftige Rohstoffquellen und untersucht Umweltauswirkungen eines potentiellen Abbaus.

Christian Rühlemann: Exploration von Manganknollen im Pazifik

Wirtschaftsstrategische Metallrohstoffe aus der Tiefsee können angesichts des stark steigenden Bedarfs durch die Energiewende und der e‐Mobilität einen maßgeblichen Beitrag zur zukünftigen Versorgung Deutschlands leisten. Um die Importabhängigkeit unseres Landes bei Metallen wie Nickel, Kupfer, Kobalt, Mangan und Zink zu reduzieren, hält die BGR im Auftrag der Bundesregierung bei der Internationalen Meeresbodenbehörde eine Lizenz zur Exploration von Manganknollen im Pazifik und eine weitere Lizenz zur Exploration polymetallischer Sulfide im Indischen Ozean.

Die Erkundung des Lizenzgebietes für Manganknollen begann im Juli 2006 und hat gezeigt, dass die Metalle aus den dort vorhandenen Vorkommen über viele Jahrzehnte hinweg für Nickel rund 50% der derzeitigen deutschen Nettoimporte, 80% für Kobalt und 100% für Mangan ersetzen könnten. Zusammen mit dem Lizenzgebiet für Massivsulfide könnten außerdem rund 20% des Nettoimports für Kupfer gedeckt werden. Im Vortrag berichte ich über den derzeitigen Stand der Exploration und die im Frühjahr 2023 von der BGR gemeinsam mit Meeresbiologinnen und ‐biologen aus Wilhelmshaven durchgeführte Expedition in unser Manganknollen‐Explorationsgebiet im Pazifik. Während der vorangegangenen elf Explorationsfahrten haben wir uns auf die Entnahme von geologischen und biologischen Proben sowie Umweltuntersuchungen in drei wirtschaftlich interessanten Gebieten mit großen Knollenvorkommen konzentriert und auf ein Referenzgebiet, das vor zukünftigem Abbau geschützt ist. Diese vier Gebiete umfassen zusammen 5.000 km², während für die restlichen 65.000 km² des BGR‐Explorationsgebiets nur wenige Proben und Daten verfügbar waren. Während dieser Expedition im vergangenen Jahr haben wir diese bisher wenig erforschten Gebiete untersucht, um Daten‐ und Wissenslücken insbesondere zum Vorkommen von Tierarten und deren geographischer Verteilung zu schließen.



Thomas Kuhn: Exploration von Massivsulfidvorkommen im Indik

Die Erkundungslizenz im Indischen Ozean berechtigt zur Suche von Massivsulfiden in 100 Lizenzblöcken von je 10 x 10 km am Zentralindischen und Südostindischen Rücken nördlich und südlich der Rodriguez Triple Junction. Die Lizenzblöcke sind in 12 Clustern entlang des 1000 km langen Lizenzgebietes aufgeteilt. Ziel ist es, das wirtschaftliche Potenzial dieser Tiefseeregion im Hinblick auf die für die Energiewende erforderlichen Metallrohstoffe wie Kupfer, Kobalt und Indium zu erkunden und die Umweltauswirkungen eines möglichen Abbaus dieser Rohstoffe zu untersuchen. Die BGR hat seit Unterzeichnung des Lizenzvertrages neun Explorationsfahrten durchgeführt. Im Vortrag wird der Stand der geowissenschaftlichen Erkundungsarbeiten nach der letzten Expedition in 2023 dargestellt.

Einsatz des Tauchroboters ROPOS an Bord des FS SONNEEinsatz des Tauchroboters ROPOS an Bord des FS SONNE Quelle: W. Schumann

Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Vorstellung der Methodik zur Ressourcenabschätzung der dreidimensionalen Körper im Meeresboden sowie auf den Ergebnissen der geologischen Oberflächenkartierungen der einzelnen Erzvorkommen am Meeresboden. Für die geologische Kartierung werden tiefgeschleppte hydroakustische Systeme und unbemannte Tauchroboter (sog. ROV, siehe Foto) verwendet, für die Erkundung des flachen Untergrundes werden geophysikalische Methoden wie Elektromagnetik und Eigenpotenzial angewandt.







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