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Pressemitteilung

Berlin, 17.02.2020

Neue DERA-Studie:
China dominiert weiter Weltmarkt für Magnesiummetall – unter Konsolidierung der eigenen Produktion

Magnesiummetall ist ein bedeutender Rohstoff für den Leichtbau und wird insbesondere in der Automobilindustrie, aber auch in zahlreichen anderen Anwendungen, beispielsweise für Gehäuseteile von Laptops und Computern eingesetzt. Größter globaler Produzent des Rohstoffs mit einem Anteil von deutlich über 80 % ist China. Trotz der derzeitigen Umbrüche im chinesischen Rohstoffsektor wird das Land den Weltmarkt weiter dominieren – so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Wie stark Chinas Marktposition bei Magnesiummetall ist, zeigt ein Blick auf die übrigen Produzenten. Neben China ist nur noch Israel ein Nettoexporteur des Rohstoffs. Alle übrigen Produzenten sind zusätzlich auf Importe angewiesen, so beispielsweise die USA oder Brasilien, deren Produktion den heimischen Bedarf nicht decken können. Insgesamt sind weltweit mehr als 50 Länder auf Einfuhren des Rohstoffs angewiesen, darunter auch Deutschland als eines der bedeutendsten Importländer.

China hat in den letzten Jahren Überkapazitäten in der Magnesiummetallproduktion aufgebaut, weshalb das Land den Sektor derzeit konsolidiert. Aufgrund der verstärkten Überprüfung von Umweltauflagen und der Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben mussten in den vergangenen drei Jahren schon viele, meist kleinere Betriebe, schließen oder ihre Anlagen nachrüsten und vergrößern. Dieser Konsolidierungskurs in der chinesischen Rohstoffindustrie ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Es gibt zudem einige neue Projekte für die Magnesiummetallproduktion, die auf eine deutlich umweltfreundlichere Gewinnung setzen. Dies gilt auch für Projekte außerhalb Chinas, beispielsweise in Kanada. „Chinas Dominanz auf dem Weltmarkt wird damit bestehen bleiben“, erklärt Dr. Martin Schmitz, Rohstoffexperte bei der DERA und Autor der Studie. Allerdings ist in den nächsten Jahren eher von einer Verringerung der chinesischen Überkapazitäten auszugehen.

Die Gewichtseinsparungen durch stofflichen Leichtbau, u. a. mit Hilfe von Magnesiumlegierungen, führen in der Regel zu geringeren Energieverbräuchen von Produkten, beispielsweise im Transportsektor. Magnesium hat eine etwa ⅓ geringere Dichte als Aluminium. Insbesondere der Automobilbau könnte weiterhin ein Treiber des Bedarfs sein. „Die Nachfrage nach Magnesiummetall dürfte somit – angesichts des anhaltenden Trends zum Leichtbau – in den kommenden Jahren weiter zunehmen“, so das Fazit von Dr. Martin Schmitz. Bei weiterhin moderaten jährlichen Wachstumsraten der globalen Nachfrage sollte der Markt trotz der chinesischen Maßnahmen noch gut abgedeckt werden können. Trotzdem ist es notwendig, die chinesischen Aktivitäten aufmerksam zu verfolgen, da sich diese unmittelbar auf den globalen Markt für Magnesiummetall auswirken können. Zudem konkurriert Magnesium bei einigen Anwendungen im Leichtbau mit anderen Werkstoffen, weshalb es schwierig ist abzuschätzen, welche Materialien in welchem Ausmaß vom Leichtbautrend profitieren werden.

Die neue Studie zu Magnesiummetall ist Teil des Informationsangebots der DERA im Auftrag der Bundesregierung. Die DERA analysiert im Rahmen ihres Rohstoffmonitorings die Situation auf den internationalen Rohstoffmärkten, um Unternehmen frühzeitig Risiken in der Beschaffung aufzuzeigen.

Link zur Studie:
https://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohstoffinformationen-38.pdf?__blob=publicationFile


Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Martin Schmitz, Tel. 030 36993 221, E-Mail: Martin.Schmitz@bgr.de

Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de

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