BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Logo der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Pressemitteilung


Hannover, 17.02.2022

BGR kooperiert bei Expedition mit italienischem Forschungsprogramm:
Geologische Spurensuche in der Antarktis

Mit mehr als zwei Tonnen Gesteinsproben und wertvollen wissenschaftlichen Daten sind Forscherinnen und Forscher von einer Expedition unter Leitung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus der Antarktis zurückgekehrt. Im nördlichen Viktorialand – rund 1700 Kilometer vom Südpol entfernt – suchte das internationale Polarteam nach weiteren Hinweisen zur Entstehungsgeschichte des vereisten Kontinents.

Im Rahmen der knapp dreimonatigen Forschungsexpedition „GANOVEX XIV - BOOST“ (14. German Antarctic North Victoria Land Expedition - Bridging Onshore-Offshore Structures at the Pacific Coast of northern Victoria Land, Antarctica) führte die BGR in Kooperation mit dem italienischen Antarktisprogramm neue grundlagenorientierte Untersuchungen zur geologischen Entstehungsgeschichte und zum Krustenaufbau des heutigen Kontinents Antarktika durch. Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeiten standen Fragestellungen zu Bildung, Existenz und Zerfall des südlichen Großkontinents Gondwana, in dessen Zentrum die Antarktis bis vor etwa 180 Millionen Jahren gelegen hat. Erst die Loslösung der Antarktis von den sie umgebenden heutigen Landmassen von Afrika, Indien, Neuseeland, Australien und Südamerika führte zu ihrer isolierten Lage am Südpol und zur Entstehung der heutigen Ozeanströmungssysteme, die einen entscheidenden Einfluss auf das globale Klimasystem haben.

Als Basisstation für die Expedition diente die „Gondwana-Station“ der BGR an der Terra Nova-Bucht des Rossmeeres im nördlichen Viktorialand. Zudem nutzte das Polarteam ein Außencamp etwa 380 km weiter nördlich auf dem unteren Rennickgletscher. Von dort aus führten deutsche und italienische Forscherinnen und Forscher strukturgeologische und petrologische Untersuchungen an nicht vom Eis bedeckten Gesteinen des Transantarktischen Gebirges durch. Ergänzt wurden die Arbeiten durch eine helikoptergestützte hochauflösende aerogeophysikalische Vermessung, um Hinweise auf die unter dem Eis verborgenen Gesteine und Strukturen zu finden. Die Messflüge setzten Untersuchungen früherer Expeditionen im Rahmen des GANOVEX-Forschungsprogramms fort, bei denen bereits zwei Messnetze entlang einer der Hauptstrukturen des nördlichen Viktorialandes geflogen wurden.

Um sich ein noch genaueres Bild über den Aufbau und Verlauf der geologischen Strukturen zu machen, sollen bei einer künftigen Expedition erweiterte Vermessungen im angrenzenden Meeresbereich durchgeführt werden. So sind in den beiden kommenden Jahren seegeophysikalische und ergänzende aerogeophysikalische Untersuchungen unter italienischer Leitung mit Beteiligung der BGR geplant. Auf diese Weise wollen die Forscherinnen und Forscher herausfinden, ob die geologischen Strukturen an Land mit den Zonen im marinen Bereich korreliert werden können. BGR-Expeditionsleiter Dr. Andreas Läufer: „Ziel ist es, in Kooperation mit internationalen Partnern ein immer genaueres Bild zur Bildungsgeschichte des antarktischen Kontinents zu erhalten.“

Hinweis für die Medien:
Bei Interesse kann die BGR Foto- und Filmmaterial von der Expedition zur Verfügung stellen.

Weiterführende Informationen:
BGR - Antarktis (bund.de)
Terrestrische Polarforschung (bund.de)

Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Andreas Läufer, Tel.: 0511 643 3137; E-Mail: Andreas.Laeufer@bgr.de

Pressesprecher:

Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: info@bgr.de, Internet: https://www.bgr.bund.de

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