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Pressemitteilung

Hannover, 08.08.2024

Forschungsprojekt DESMEX-REAL:
Hubschraubergestützte Messungen zur Untersuchung von Rohstoffvorkommen im Harz

Im Rahmen des Forschungsprojekts DESMEX-REAL finden weitere wissenschaftliche Untersuchungen im Harz statt. Vom 15. bis zum 30. August 2024 führt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR, Hannover) gemeinsam mit den Universitäten Münster und Köln, dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT, Jena), dem LIAG-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG, Hannover) sowie den Firmen Supracon (Jena) und iMAR Navigation (St. Ingbert) im West-Harz geophysikalische Erkundungen unter Einsatz des BGR-Hubschraubers durch.

Ziel des bis 2025 geplanten Forschungsprojekts DESMEX-REAL, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und an dem auch die Technische Universität (TU) Clausthal, das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Hannover) sowie die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg beteiligt sind, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. In dem Projekt werden modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit dem Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz kombiniert.

Nach bereits zwei erfolgreichen Messkampagnen in den Vorjahren findet nun das dritte und letzte große Untersuchungsprogramm im Rahmen des Projekts statt. Vorgesehen sind erneut Hubschrauber-Messflüge und bodengeophysikalische Untersuchungen. Die Flüge werden vom Segelflugplatz Bad Gandersheim aus starten und überdecken mehrere Messgebiete im Raum Clausthal-Zellerfeld, Kamschlacken, Osterode und Bad Grund. Wiederholungsflüge finden im Raum Schulenberg und Lautenthal statt.

Im Projekt kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel – am Boden mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in Flugsonden befinden, die vom Hubschrauber an einem Seil in 50 bis 70 Metern Höhe über Grund geschleppt werden. Es werden zwei verschiedene Messsonden mit unterschiedlicher Sensorik eingesetzt.

Die am LIAG entwickelte Auswertesoftware erstellt auf Basis der gemessenen Daten dreidimensionale Modelle der elektrischen Leitfähigkeit, die Hinweise auf Vererzungen im Untergrund bis in eine Tiefe von ca. 1 Kilometer geben können. Aus der Messkampagne 2022 liegen bereits erste Ergebnisse vor, die Leitfähigkeiten und damit potenzielle Erzvorkommen im Untergrund zeigen. Die weiteren geowissenschaftlichen Informationen werden bis zum Projektende zu einem 3D-Untergrundmodell zusammengeführt.

Zur aktuellen Messkampagne findet am 13. August 2024 von 15:30 bis 18:00 Uhr auf dem Marktplatz in Clausthal-Zellerfeld für die Öffentlichkeit eine Informationsveranstaltung statt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projekts werden eine der beiden zum Einsatz kommenden Schleppsonden sowie die für das Vorhaben vorgesehene hochmoderne Messtechnik vorstellen. Kinder können geophysikalische Messungen selbst ausprobieren oder einen Drohnensimulator testen. In der Zeit zwischen 16 und 17 Uhr informieren Kurzvorträge im Werner-Grübmeyer-Hörsaal der TU Clausthal über die Ziele und Messmethoden des Vorhabens sowie die Lagerstätten des Oberharzes. Hier kann im Rahmen der Veranstaltung auch die Geologische Sammlung kostenfrei besichtigt werden. Im Dienstsitz Clausthal des LBEG werden ein 3D-Modell der bergbaulichen Infrastruktur und ein geologisches 3D-Modell vorgestellt.

Für Vertreterinnen und Vertreter der Medien gibt es am Freitag, 16. August 2024, die Möglichkeit, die Messkampagne vor Ort zu begleiten. Hierbei sind sowohl Foto- und Filmaufnahmen vom Start des Hubschraubers ab 09:30 Uhr vom Flugplatz in Bad Gandersheim als auch von den parallel durchgeführten Messarbeiten am Boden möglich. Dazu wird um Anmeldung bis zum 14. August 2024 unter der E-Mail-Adresse info@bgr.de gebeten. Nähere Informationen erhalten Sie auch unter Telefon 0170 8569662.


Weiterführende Informationen zum Projekt

BGR-Webseite: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/Projekte/laufend/DESMEX-REAL/DESMEX-REAL.html

UniversitätMünster: http://www.uni-muenster.de/DESMEX/

LIAG-Video 3-D-Modell potenzieller Erzvorkommen: https://www.leibniz-liag.de/forschung/projekte/desmex-real.html#c28871

 

Weitere Fachkontakte

Projektleitung DESMEX-REAL: Prof. Dr. Michael Becken (Uni Münster), T. +49 177 / 8687178, Michael.Becken@uni-muenster.de

Koordination Bodenteams: Dr. Pritam Yogeshwar (Uni Köln), T. +49 177 / 7829351, yogeshwar@geo.uni-koeln.de

TeilprojektleitungLeibniz-IPHT: Prof. Dr. Ronny Stolz, T. +49 3641 / 206119, ronny.stolz@leibniz-ipht.de

3-D-Modell Erzvorkommen: Dr. Thomas Günther, T. +49 511 / 643 3494, thomas.guenther@leibniz-liag.de


Pressesprecher:

Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: https://www.bgr.bund.de

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