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Die Fahlerde - Boden des Jahres 2006

Bodenprofil der FahlerdeBodenprofil der Fahlerde Quelle: DBG / BVB

Fahlerden sind fruchtbare Böden mit recht hoher Ertragssicherheit aus lehmig-sandigem bis schluffigem Ausgangsgestein aus Geschiebedecksand über Geschiebelehm bis hin zu Löss. Die zusammen mit den Parabraunerden gemäß Bodenkundlicher Kartieranleitung (KA5) zur Klasse der Lessivés gehörenden Bodenbildungen sind durch vertikale Tonverlagerung gekennzeichnet, die im Profilbild eindrucksvoll durch einen häufig in 40-80 cm Tiefe befindlichen, rötlichbraunen Tonanreicherungshorizont erkennbar ist.

In der internationalen Nomenklatur der World Reference Base for Soil Resources (WRB) wird die Fahlerde als Albeluvisol bezeichnet.

Das Hauptverbreitungsgebiet der Fahlerde befindet sich auf den Grundmoränenplatten und auf den nicht durch Erosion beeinflussten Höhenlagen der Endmoränen im Nordosten Deutschlands. In Nordwestdeutschland und im übrigen Deutschland sind Fahlerdevorkommen insbesondere unter Wald zwar ebenfalls nachgewiesen, sie sind aber oftmals mit Parabraunerden, Braunerden und Podsolbildungen vergesellschaftet. Während in Norddeutschland Fahlerdebildungen auf weniger bindigen Substraten zum Teil großflächig als podsolige Bänderparabraunerden entwickelt sind, treten Fahlerden in West- und Süddeutschland in zunehmend geringerer Verbreitung auf.

Das intensive Nebeneinander von Fahlerden und Parabraunerden hat zur Folge, dass sie in vielen Bodenlandschaften nicht als reine bodentypologische Einheit kartiert werden können. Diese Erkenntnis hat in früheren Jahren sogar dazu geführt, dass die Fahlerde in der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 3 der alten Bundesländer überhaupt nicht mehr als eigener Bodentyp nachgewiesen wurde. Im Zusammenhang mit den größeren Vorkommen in den neuen Bundesländern hat man sich später aber wieder darauf verständigt, die Fahlerde als separat nachweisbaren Bodentyp zuzulassen.

Die von der BGR herausgegebene Bodenübersichtskarte Fahlerden hat diesen Sachverhalt aufgegriffen und neben den Kerngebieten der Fahlerdeentwicklung auch Bodenvergesellschaftungen insbesondere mit Parabraunerden dargestellt. Dass diese Darstellung vor dem Hintergrund noch fehlender größermaßstäbiger Kartenwerke nicht befriedigen kann, liegt auf der Hand und wird sicherlich zu der überfälligen Fachdiskussion führen, die auch die Zweckmäßigkeit der räumlichen Differenzierung nach Bodentypen aufgreifen wird.

Das heutige Hauptverbreitungsgebiet der Fahlerde ist durch submaritimes bis subkontinentales Klima geprägt, Standort für wüchsige Buchen-Eichen-Mischwälder. Archäologische Fundplätze zeugen von Besiedlungen und ackerbaulicher Nutzung seit mindestens etwa 4.000 Jahren.

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Kontakt

    
Dietmar Krug
Tel.: +49-(0)511-643-2411
Fax: +49-(0)511-643-3662

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