Karte der potentiellen Winderosionsgefährdung
Die Karte der potentiellen Winderosionsgefährdung der Ackerböden in Deutschland zeigt die räumliche Verteilung des Risikos von Bodenabtrag durch Wind. Die Darstellung beschränkt sich auf die überwiegend ackerbaulich genutzten Flächen. Bei Grünland- und Waldnutzung ist der Boden ganzjährig durch eine Vegetationsdecke geschützt.
Methodik
Methodisch basiert die Auswertung auf der DIN 19706 (Bodenbeschaffenheit - Ermittlung der Erosionsgefährdung von Böden durch Wind). Die Datengrundlagen bilden die nutzungsdifferenzierte Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:1.000.000 (BÜK1000N) sowie die mittlere jährliche Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe für die Periode 1980-2000 (Daten vom Deutschen Wetterdienst, DWD). In der Karte ist eine potentielle Gefährdungssituation ohne Berücksichtigung von Windhindernissen, der Anbaukultur oder der Bodenbearbeitung dargestellt. Die Karte dient als Überblicksdarstellung und nicht der konkreten Maßnahmenplanung.
Kartenbeschreibung
Winderosion ist in Teilen Deutschlands ein ernstzunehmendes Problem für den Bodenschutz. Auf etwa 25% der Ackerfläche ist der Boden gefährdet. Die Schwerpunkte der potentiellen Winderosionsgefährdung sind im Norddeutschen Tiefland. Die Erodierbarkeit der Oberböden durch Wind ist hier auf den meist sandigen Böden der Geest als mittel bis sehr hoch einzustufen. Bei fehlender Bodenbedeckung und unzureichenden Windhindernissen werden bei Starkwindereignissen leicht Feinerdepartikel mobilisiert. Auch die Erosivität der Winde ist in Norddeutschland höher als im Süden. An der Nord- und Ostseeküste sowie in Teilen Schleswig-Holsteins steigt die Gefährdungsstufe gegenüber der Erodibilitätsstufe an, da hier die jährliche mittlere Windgeschwindigkeit Werte > 5 m/s erreicht.
Sehr hohe Gefährdungen treten auf ackerbaulich genutzten Moorflächen, Flächen mit Sandmischkulturen und Tiefkulturen in der Ostfriesischen Geest und im Emsland auf. Auch im westlichen Brandenburg verzeichnet die Karte ein sehr hohes Erosionspotential. Hohe Gefährdungen treten bei feinsandreichen Böden auf, die im gesamten Norddeutschen Tiefland lokal verbreitet sind.
Keine bis geringe Gefährdung durch Winderosion weisen in Norddeutschland nur die Marschböden der Nordseeküste sowie die Jungmoränenböden Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns auf. Auch die Lössböden der Bördelandschaften sind wenig gefährdet.
Als nicht gefährdet gelten die ackerbaulich genutzten tonreichen Böden des Südwestdeutschen Stufenlandes sowie des Unterbayrischen Hügellandes. In weiten Teilen Süddeutschlands herrschen Böden mit einer geringen Erodibilität vor, also tonreiche Schluff- oder Lehmböden. Zudem sind hier die Windgeschwindigkeiten im Mittel geringer als im Norden. Mittlere bis hohe Gefährdungen weisen in Süddeutschland lediglich ackerbaulich genutzte Anmoor- und Moorböden auf.
Informationen und Daten zur Karte:
- Kurzbeschreibung der Karte als PDF-Datei (2 MB)
- Karte als PDF (70 MB, DIN A0)
- Geodaten im Produktcenter der BGR Geoportal
- Web Map Service: WMS_PEGWind1000
- Karte im BGR Geoviewer
Literatur:
DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG (DIN) (2013): Ermittlung der Erosionsgefährdung von Böden durch Wind. DIN 19706. - Berlin.
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