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Harmonisierung der Reserven- und Ressourcen-Einschätzungen von Hartkohle in Europa und Russland

Land / Region: Europa / Russland

Projektanfang: 01.11.2003

Projektende: 31.10.2006

Projektstand: 30.08.2005

Steinkohlenimport ausgewählter Länder Europas im Jahre 2002Steinkohlenimport ausgewählter Länder Europas im Jahre 2002 Quelle: BGR

Weltweit beurteilen verschiedene Institutionen regelmäßig die Reserven und Ressourcen von Hartkohle. Zu den wichtigsten Institutionen in diesem Zusammenhang gehören die Energy Information Administration (EIA), der World Energy Council (WEC) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Die Angaben zu den Reserven und Ressourcen der einzelnen Länder erhalten diese Institutionen i. d. R. durch Befragung der jeweiligen Verbände, Geologischen Dienste oder Ministerien. Der Rücklauf solcher Befragungen ist oftmals unvollständig. Daher müssen in einigen Fällen die Reserven und Ressourcen von den Institutionen geschätzt werden. Zum Teil wird aber auch auf „aktualisierte“ ältere Zahlen zurückgegriffen oder es werden die Daten von anderen Institutionen übernommen.

Ein weiteres Problem stellt die Vergleichbarkeit der Daten eines Landes mit den Angaben zu den Kohlereserven und -ressourcen anderer Länder dar. Die Geologischen Dienste der verschiedenen Länder arbeiten häufig mit verschieden Parametergrenzen für die Ermittlung der Reserven und Ressourcen. Daher sind die Daten selten vergleichbar, wenn z. B. marginale Unterschiede bei den minimalen Flözmächtigkeiten, maximalen Flözteufen oder Schwefelgehalten bestehen. Zusätzlich sind auch unterschiedliche Bohrungsabstände bei den Prospektions- und Explorationsarbeiten für die Ermittlung der unterschiedlichen Vorratsklassen zu berücksichtigen.

Ein zusätzlicher, häufig zu wenig beachteter, wichtiger Aspekt ist die ökonomische Komponente bei der Angabe von Reserven. Diese sind die mit heutiger Technik unter momentanen Bedingungen wirtschaftlich gewinnbaren Mengen eines Gesamtvorkommens. In diesem Zusammenhang sei auf Subventionszahlungen und die Herabstufung der Reservenmengen, insbesondere in den ehemaligen Ostblockländern, in den letzten Jahren hingewiesen.

Dieses Projekt (Hochschulvergabe-Projekt an der RWTH Aachen, Lehrstuhl für Geologie, Geochemie und Lagerstätten des Erdöls und der Kohle (LEK)) ist auf die Betrachtung von Hartkohlen beschränkt. Der Begriff „Hartkohle“ umfasst die Hartbraunkohlen, Steinkohlen und den Anthrazit. Um die Angaben zu den Hartkohlereserven und -ressourcen in Europa und Russland miteinander vergleichen zu können, müssen sie aus o. g. Gründen auf eine gemeinsame Basis gestellt werden. Dazu ist es notwendig, den Kohleninhalt der Kohlebecken Europas und Russlands systematisch und nach einheitlichen Parametergrenzen neu zu erfassen. Die verwendeten Parameter und deren Grenzen werden im Modell des Kohleninhaltes nach genetisch-technologischen Parametern ausführlich beschrieben. Im Anschluss an diese Neuerfassung sollen unter Einbeziehung von weiteren bergtechnischen, -wirtschaftlichen und infrastrukturellen Parametern die verfügbaren Mengen an Hartkohle in den Kohlebecken bilanziert und nach Möglichkeit in Form eines kostenabhängigen Reservenklassifikationsschemas dargestellt werden. Weiterhin wird angestrebt, den Einfluss von Preisschwankungen und des technischen Fort-schritts auf die langfristige Verfügbarkeit von Hartkohle in Europa und Russland zu modellieren. Dazu werden alle verfügbaren Daten über Kohlelagerstätten und -becken in Europa und Russland erfasst.

Tab. 1: Datenerhebung zu den Kohlelagerstätten und –becken.

Geologische ParameterBergtechnische und -wirtschaftliche ParameterInfrastrukturelle Parameter
  • Becken- bzw. Reviergröße
  • Lagerstätten: Typ, Alter
  • Flöze: Mächtigkeiten, Einfallen und Streichen, Teufenlage
  • Chemische und physikalische Eigenschaften zur Bestimmung der Kohlearten und Qualitäten (Wassergehalt, Energieinhalt, Flüchtige Bestandteile, Schwefelgehalt, Vitrinit-Reflexion…)
  • Reserven, Ressourcen
  • Produzenten und Besitzverhältnisse
  • Abbaumethoden, max.Teufe,Gewinnungsverluste
  • Gewinnungskapazitäten, Produktions- und Exportzahlen
  • Produktivität
  • Belegschaftsstärke
  • Kosten (Lohn-, Gewinnungs-, Investitions-Renaturierungskosten), Abgaben
  • Produzentenpreise
  • Aufbereitung, Ausbringen
  • geografische Lage
  • Marktentfernung
  • Transportanbindung

    (Straßen, Eisenbahn,Häfen, Pipelines) u.

    Transport- sowie

    Umschlagskosten

  • Arbeitskräftepotenzial



Da eine Neubewertung für sämtliche Kohlebecken Europas und Russlands aufgrund der Datenmenge im Bearbeitungszeitraum nicht durchführbar ist, erfolgt eine Konzentration auf die vier bedeutendsten Hartkohlebecken: das Ruhrbecken in Deutschland, das Oberschlesische Becken in Polen, das Donezkbecken in der Ukraine und das Kusnezkbecken in Russland. Aus diesen Hartkohlebecken erfolgt die höchste Hartkohleproduktion und sie beinhalten die größten Hartkohlereserven der jeweiligen Länder.

Projektbeiträge:

Literatur:

Kontakt:

    
Dr.-Ing. Sandro Schmidt
Tel.: +49-(0)511-643-2815
Fax: +49-(0)511-643-2304

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