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Isotopenstratigraphie

Projektanfang: 01.01.2010

Projektstand: 31.01.2020

Die Isotopenstratigraphie ist eine Teildisziplin der Stratigraphie, welche Variationen bestimmter Isotopenverhältnisse in Sedimentgesteinen nutzt, um diese zeitlich einzuordnen. Isotope sind Atome desselben Elements mit verschiedenen Massenzahlen. Die Massenzahl des Isotopes wird durch die hochgestellte Zahl vor dem Elementsymbol angezeigt, zum Beispiel Sauerstoff-18=18O. Die Sauerstoffisotopen-Stratigraphie mit sogenannten δ18O Werten als Maß für das 18O/16O-Verhältnis ist seit längerem ein Standardverfahren für die zeitliche Einstufung von quartärzeitlichen Sedimenten. In älteren Sedimentabfolgen stellen diagenetische Einflüsse auf die Isotopenverhältnisse ein Problem dar. Hier hat sich insbesondere die Stratigraphie mit stabilen Kohlenstoffisotopen bewährt (δ13C als Maß für das 13C/12C-Verhältnis). Isotopenverhältnisse werden massenspektrometrisch bestimmt. Sauerstoff- und Kohlenstoffisotopen-Verhältnisse lassen sich außerdem als Paläoumweltanzeiger nutzen, zum Beispiel um Temperatur- oder Produktivitätsänderungen zu rekonstruieren.

Im Vergleich zur klassischen Biostratigraphie erlaubt die Isotopenstratigraphie häufig eine höhere zeitliche Auflösung sowie eine gute überregionale Korrelation von Sedimentabfolgen (siehe Abbildung).

Korrelation von Sedimentabfolgen des Cenoman/Turon-Grenzbereichs innerhalb Deutschlands und Großbritanniens mit Hilfe von KohlenstoffisotopenKorrelation von Sedimentabfolgen des Cenoman/Turon-Grenzbereichs innerhalb Deutschlands und Großbritanniens mit Hilfe von Kohlenstoffisotopen. Der schwarze Balken links in der Abbildung markiert das Ozeanische Anoxische Ereignis 2 (OAE 2). Aus Voigt et al. (2008) Quelle: E. Schweizerbart

Ziel dieses Projekts ist es, für den Zeitabschnitt Berriasium bis Turonium (etwa 141 bis 90 Millionen Jahre) eine hochauflösende Isotopenstratigraphie aus verschiedenen Bohrkernen im Großraum Hannover zu kompilieren und somit eine verbesserte überregionale stratigraphische Korrelation, zum Beispiel zur Tethys, zu ermöglichen. Das Projekt ist somit eng mit den Projekten zur Sequenzstratigraphie der Unterkreide-Tonsteine und den Anderten-Bohrungen verknüpft.

Literatur:

Bornemann, A., Erbacher, J., Heldt, M., Kollaske, T., Wilmsen, M., Lübke, N., Huck, S., Vollmar, N.M., Wonik, T., 2016. The Albian-Cenomanian transition and Oceanic Anoxic Event 1d - an example from the Boreal Realm. Sedimentology, 64: 44-65, doi: 10.1111/sed.12347.

Erbacher, J., Bornemann, A., Petrizzo, M. R., Huck, S., 2020. Chemostratigraphy and stratigraphic distribution of keeled planktonic foraminifera in the Cenomanian of the North German Basin. ZDGG, 171: im Druck.

Voigt, S.; Erbacher, J.; Mutterlose, J.; Weiss, W.; Westerhold, T.; Wiese, F.; Wilmsen, M., Wonik, T., 2008. The Cenomanian - Turonian of the Wunstorf section (North Germany): global stratigraphic reference section and new orbital time scale for Oceanic Anoxic Event 2. Newsletters on Stratigraphy, 43, 65-89. doi: 10.1127/0078-0421/2008/0043-0065.

Kontakt:

    
Prof. Dr. Jochen Erbacher
Tel.: +49-(0)511-643-2795
Fax: +49-(0)511-643-532795

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