Nachhaltige Nutzung von geothermischer Energie für Tansania: ein Beitrag der Fernerkundung am Mt. Meru, Arusha
Beitrag zum Projekt:
- Tansania - Nachhaltige Nutzung von geothermischer Energie
- Tanzania - Sustainable Use of Geothermal Energy
Im bilateralen Projekt “Promoting the Development of Geothermal Energy, Tanzania” zwischen der BGR und Tansanischen Partnern liegt der Schwerpunkt auf einer Abschätzung des geothermalen Potentials zur nachhaltigen Nutzung am Mount Meru.
Derzeit ist die Verfügbarkeit von Daten zur Unterstützung einer großflächigen geothermalen Exploration am und um den Mount Meru in Nord-Tansania sehr begrenzt. Ferner ist das Gebiet durch steiles Gelände und dichte Vegetation schwer zugänglich. Die Kombination verschiedener fernerkundlicher Methoden kann diese Problematik überwinden und dabei helfen, ein lohnendes Gebiet für nachfolgende Untersuchungen einzugrenzen:
- Die Strukturanalyse basiert auf hoch- und mittelauflösenden digitalen Höhenmodellen (DEM) sowie auf Multispektraldaten. Durch sie wächst das Verständnis über die tektonischen und geologischen Verhältnisse im Arbeitsgebiet. Störungen mit verschiedenen Streichrichtungen können hydrothermalen Wässern als Wegsamkeiten dienen und an der Erdoberfläche als Lineamente detektiert und kartiert werden.
- Die verwendeten Radar Daten decken ein großes Gebiet ab. Die satellitengestützte Radar-Interferometrie (InSAR) stellt zudem eine exzellente Methode zur Detektion von vertikalen Bodenbewegungen dar. Die Genauigkeit liegt dabei im Bereich von wenigen Millimetern pro Jahr. In Kombination mit einer Strukturanalyse kann InSAR, dazu dienen, Lokalitäten mit erhöhter Permeabilität für (hydrothermale) Fluide und ggf. auch Lokalitäten mit hydrothermaler und magmatischer Aktivität zu detektieren.
Die Strukturanalyse bildet die Basis für die Interpretation der Ergebnisse aus der InSAR-Prozessierung. Die kartierten Lineamente repräsentieren zumeist junge Störungen, die eng mit dem fortschreitenden Rifting der Neogenen Gräben verbunden ist. Störungen mit westnordwestlichen (WNW) Streichrichtungen dominieren das Gebiet des Mt. Meru Vulkankomplexes. Entlang dieser Streichrichtungen werden im Krater des zentralen Schlackekegels, der das jüngste Eruptionszentrum darstellt, auch junge hydrothermale Alterationen beobachtet. Die InSAR-Analyse zeigt lineare Subsidenzzonen am Mt. Meru, die auch den verschiedenen Orientierungen vorhandener Störungen folgen und wahrscheinlich durch Lineamente kontrolliert werden.
Zusammengenommen deuten die Ergebnisse dieser beiden fernerkundlichen Methoden auf ein Gebiet ostsüdöstlich des Mt. Meru, das für weiterführende Erkundungen aussichtsreich zu sein scheint.
mehr Informationen:
Struktur- und InSAR-Analysen für ein Geothermie-Explorationsprogramm in Nord-Tansania
Projektberichte: