Unterstützung der strukturgeologischen Kartierung in tropischen Gebieten mit Fernerkundungsmethoden und Satellitenradardaten
Beitrag zum Projekt:
Abb. 1: Das Kartiergebiet liegt im Südosten des Landes zwischen 5°05’N bis 6°N und 2°42’W bis 3°30’W.
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Im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit mit der Elfenbeinküste werden im Projekt „Unterstützung des geologischen Dienstes bei der geologischen Landesaufnahme und Fortbildung von Fachpersonal Fernerkundungsmethoden und Fernerkundungsdaten zur Unterstützung der strukturgeologischen Kartierung eingesetzt.
Für die Kartierarbeiten und die strukturgeologische Auswertung werden Daten der Aufnahmesysteme LANDSAT-TM (30 m Pixelauflösung), RADARSAT (25 m und 8 m Pixelauflösung) und STS-59 X-SAR (25 m Pixelauflösung) mit Methoden der digitalen Bildverarbeitung aufbereitet. Die fachliche Auswertung geschieht auf der Basis digitaler Layer und gedruckter Satellitenbildkarten (CARTE SATELLITE) in den Maßstäben 1:50.000 und 1:100.000. Als digitale Auswertetools werden ERDAS IMAGINE und ESRI ArcView verwendet.
Zur Projektion der digitalen Satellitenbilddaten auf das landesübliche Kartensystem wird eine Geocodierung anhand von Ground Control Points (GCP) durchgeführt. Diese GCPs werden mittels GPS bereits bei den ersten Geländeeinsätzen gezielt vermessen.
Für die strukturgeologische Auswertung werden die im Satellitenradarbild erkennbaren linienhaften Elemente (Fotolineationen, s. Abb. 6) kartiert und hinsichtlich typischer Ausprägungen und Muster untersucht. Anhand dieser Ausprägungen wird dann unter Berücksichtigung der Geländebefunde und sonstiger verfügbarer Informationen eine Regionalisierung des strukturgeologischen Inventars vorgenommen und kartenmäßig dargestellt.
Fotolineationen sind für die Kartierung von Bedeutung, da sie indirekte Hinweise auf oberflächennahe geologische Strukturen liefern können, z.B. anhand des Gewässernetzes, der Topographie, der Böden oder der Landnutzung.
Abb. 2: Piste zwischen den Ortschaften Baffia und Koffikrom während der Regenzeit
Quelle: BGR
Besonderes Augenmerk bei der Kartierung gilt der Fortsetzung der aus Ghana bekannten von NE nach SW streichenden Sefwi und Asankrangwa Gürtel mit ihren dort bekannten und bedeutenden Goldlagerstätten.
Fernerkundungsdaten optischer Sensoren, wie z.B. LANDSAT-TM, bieten in dem weiträumigen, eingeschränkt zugänglichen Kartiergebiet einen flächenhaften Überblick über das strukurgeologische Inventar und dienen auch der Vorbereitung von Kartierkampagnen im Gelände.
Die Geländeerreichbarkeit im Kartiergebiet ist wegen des gering entwickelten und unbefestigten Wegenetzes, einem über weite Bereiche dichten Bestandes an tropischem Regenwald und einem Netz kleiner Flüsse und Bäche erheblich beeinträchtigt.
Abb. 3: Tropischer Regenwald
Quelle: BGR
Abb. 4: Tropischer Regenwald und ein Netz kleiner Flüsse schränken die Bewegungsfreiheit im Kartiergebiet ein.
Quelle: BGR
Abb.5: Übersicht des Kartiergebietes mit LANDSAT-TM-Daten; Lage der Abbildung siehe Markierung in Abb. 1
Quelle: LANDSAT TM vom 02.01.1989, rgb:547
Satelliten-Radardaten bilden Fotolineationen ab, die für die Interpretation der strukturgeologischen Verhältnisse von Bedeutung sind.
Tropische Gebiete sind vielfach mit Wolken oder dichter Vegetation bedeckt. Da mit Satelliten-Radar sowohl Wolken als auch Vegetation durchdrungen werden können, sind diese Daten für die geologische Kartierung eine wichtige Informationsquelle.
Abb. 6: Ausschnitt aus der Carte Satellite Radarsat; Lage der Abbildung siehe Markierung in Abb. 5
Quelle: BGR
Abb. 7: Geländeformen im Satellitenbild ermöglichen indirekte Informationen über die strukturgeologischen Verhältnisse
Quelle: BGR