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HELP Aceh – Helicopter Project Aceh

Land / Region: Indonesien, Provinz Aceh

Projektstand: 23.03.2007

Das Erdbeben und der Tsunami vom 26. Dezember 2004 verursachte den Verlust von mehr als 120.000 Menschenleben, verletzte mehr als 110.000 Menschen und zerstörte etwa 80% der privaten Häuser, der grundlegende Infrastruktur und der öffentliche Einrichtungen in der Küstenregion im Provinz Nanggroe Aceh Darussalam (NAD) im Norden Sumatras. Das Hubschrauber-Projekt Aceh (HELP Aceh), initiiert von der indonesischen und der deutschen Regierung, widmete sich der Instandsetzung des öffentlichen Lebens und der Sicherung der zukünftigen Gesundheit und des Wohlstandes der Menschen, die unter den Folgen der Katastrophe zu leiden hatten.

Das Ziel des BGR-Projekts war es, der Generaldirektion für Geologie und Bodenschätze (DGGMR), der Nationalen Entwicklungsplanungsagentur (BAPPENAS) und der Exekutivagentur für die Rehabilitation und dem Wiederaufbau in Aceh und Nias (BRR) in ihren Bemühungen zu helfen, um einen nachhaltigen Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur (wie der Frischwasserzufuhr) zu planen und zu realisieren durch geophysikalische, hydrogeologische, geologische und topographische Daten, die als Basis für die Raumplanung dienen.

Survey areas in AcehSurvey areas in Aceh Quelle: BGR

Das Projekt wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi, vormals BMWA) und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie von der indonesischen Regierung finanziert. Die wichtigsten Aktivitäten umfassten eine aerogeophysikalische Erkundung und eine hydrogeologische Bestandsaufnahme. Die Maßnahmen sollten zur Sanierung und zum Wiederaufbau der vom Tsunami betroffenen Regionen in Sumatra beitragen.

Die Zielgebiete waren: Banda Aceh (Aceh Besar) und die Westküste zwischen Calang (Aceh Jaya) und Meulaboh (Aceh Barat). Die Hubschrauberbefliegung wurde von der Aerogeopysikgruppe der BGR vom August bis Oktober 2005 durchgeführt. Anschließend wurden eine zusätzliche Hubschrauberbefliegung und bodengestützte elektromagnetische und hydrogeologische Untersuchungen rund um die Stadt Sigli an der nordöstlichen Spitze von Aceh durchgeführt, die durch die Coca Cola-Foundation Indonesia (CCFI) finanziert wurden.

Wichtige Ergebnisse:

a) Messgebiet Banda Aceh:

  • Die Salzwasservorkommen hervorgerufen durch den Tsunami konnten in der Nähe der Küste im Detail kartiert werden.
  • Tiefe Salzwasservorkommen – besonders in rund 30 m Tiefe – wurden gefunden und bis mehrere Kilometer landeinwärts kartiert.
  • Die Verteilung von tonigen Sedimenten wurde für das gesamte Untersuchungsgebiet dargestellt. Mehrere potenzielle Süßwasservorkommen wurden etwa 5–10 km von der Küste entfernt sowie innerhalb des Krueng Aceh-Tals gefunden und kartiert.
  • Mehrere Anfragen zur geologischen und hydrogeologischen Situation an geplante Standorten für Brunnen wurden bearbeitet und beantwortet.
  • Eine Reihe von Standorten für eine geplante Deponie wurden in Bezug auf die Existenz von geeigneten geologischen Barrieren bewertet.

b) Messgebiet Calang – Meulaboh:

  • Die vom Tsunami verursachten oberflächennahen Salzwasservorkommen konnten im Detail entlang der Küste kartiert werden

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  • Salzhaltiges Wasser ist zu erwarten, wo sehr niedrige Widerstände auftreten, auch in größerer Tiefe.
  • Mehrere potenzielle Süßwasservorkommen in der Nähe der Küste und entlang (ehemaliger) Flüsse wurden gefunden und kartiert

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  • Die Verteilung von tonigen Sedimenten in einer Tiefe von gut 30 m wurde für das gesamte Untersuchungsgebiet dargestellt

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  • Mehrere Anfragen zur geologischen und hydrogeologischen Situation an geplanten Standorten für Brunnen wurden bearbeitet und beantwortet

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c) Messgebiet Sigli:

  • Entlang der Küste der Andamanensee wurden keine größeren, durch den Tsunami verursachten Bodenverunreinigungen beobacteth

  • Das unterirdische Eindringen von Meerwasser scheint nicht durch den Tsunami verstärkt worden zu sein. Im zentralen Teil der Küste kann der Grundwasserabfluss aus dem Hinterland vermutlich das Meerwasser sogar bis jenseits der Küste zurückdrängen

  • Zwei bedeutende Widerstandserhöhungen mit erheblichem Potenzial für die Existenz von Süßwasser wurden lokalisiert. Die größere erstreckt sich unterhalb der zentralen Sigli-Ebene aus dem hügeligen Hinterland hinunter bis zur Küste; die zweite erstreckt sich parallel zur Küste westlich des Dorfes Bate

  • Der elektrische mäßig leitende Untergrund unter weiten Teilen der Küstenzone in Tiefen zwischen 50 m und mehr als 150 m wurde als möglicher Süßwasserleiter angesehen, der die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung, die dort von der traditionellen Fischerei lebt, befriedigen könnte

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Poster-Download:

Siemon et al.: Post-tsunami helicopter-borne electromagnetics along the coasts of Aceh, Indonesia (PDF, 704 KB).

Literatur:

Siemon, B., Steuer, A., Meyer, U. & Rehli, H.-J., 2007. HELP ACEH – a post-tsunami helicopter-borne groundwater project along the coasts of Aceh, northern Sumatra. Near Surface Geophysics (accepted).

Kontakt 1:

    
Dr. Uwe Meyer
Tel.: +49-(0)511-643-3212
Fax: +49-(0)511-643-2304

Kontakt 2:

    
Dr. Bernhard Siemon
Tel.: +49(0)511-643-3488
Fax: +49(0)511-643-2304

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