PANORAMA: Potenzialanalyse des Europäischen Nordmeeres und angrenzender Randmeere der Arktis
Land / Region: Europäisches Nordmeer/Arktis
Projektanfang: 01.03.2013
Projektende: 31.03.2022
Projektstand: 31.03.2022
Mit dem Projekt PANORAMA soll zur Klärung offener Fragestellungen in Schlüsselgebieten des Europäischen Nordmeeres und der angrenzenden Regionen beigetragen werden. Das Forschungsprogramm ist darauf ausgerichtet, mit geologischen, organisch-geochemischen und geophysikalischen Methoden die erforderlichen Informationen über die Untergrundstrukturen des nördlichen Nordatlantik sowie der nördlichen Barentssee und des ostgrönländischen Schelfs zu gewinnen, um die Ablagerungsgeschichte der Sedimente am Meeresboden zu rekonstruieren. Mit geomikrobiologischen Methoden werden bislang weitgehend unbekannte, Kohlenwasserstoffe abbauende, mikrobiologische Lebensgemeinschaften in den Sedimenten dieser Region untersucht. Die Kenntnis um die mikrobiellen Prozesse kann einer Abschätzung möglicher Folgen auf das Ökosystem bei der Nutzung arktischer Kohlenwasserstoffe dienen.
Durch angewandte Forschung trägt die BGR dazu bei, Grundlagen für eine wissensbasierte Einschätzung der Chancen und Umweltrisiken zu schaffen, die sich aus der möglichen Nutzung von Energierohstoffen aus dem marinen arktischen Raum ergeben. Die gewonnenen Informationen dienen als Beratungsgrundlage für Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Eine Potenzialabschätzung von förderbaren Kohlenwasserstoffen erfolgte mittels Beckenmodellierung für die nördliche Barentssee und den nordöstlichen Kontinentrand von Grönland. Unsere Abschätzungen dieser wenig erkundeten Frontiergebiete beruhen auf einer eigenen Methodik, die sich von früheren Potenzialabschätzungen der amerikanischen und norwegischen geologischen Dienste unterscheidet, aber im Ergebnis ähnliche Größenordnungen erzielt. Umweltuntersuchungen basieren auf mikrobiologischen Analysen von Sedimentproben, die in unterschiedlichen arktischen Regionen einzigartige mikrobiologische Gemeinschaften aufweisen, die in einer genetischen Datenbank (rRNA) erfasst wurden. Die Fähigkeit zum Abbau von Kohlenwasserstoffen wurde in Laborexperimenten untersucht.
Die durchgeführten Arbeiten und vielfältigen Ergebnisse des Projektes, einschließlich der erstellten wissenschaftlichen Publikationen, sind im Abschlussbericht (geringe Auflösung, 9 MB oder volle Auflösung, 125 MB) dokumentiert.
Projektbeiträge:
- Ausgangssituation und offene Fragen (2013)
- Nutzung fossiler mariner Rohstoffe in der Arktis – Chancen und Risiken (2015)
- Potenzielle Erdöl- und Erdgas-Muttergesteine aus der Barentssee (und Svalbard) und dem Ostgrönlandschelf – Geochemische Arbeiten zu den Projekten PANORAMA und CASE (2016)
- Rohstoffpolitische Situation in der Arktis (2014)
- Wochenberichte und Fahrtbericht der Expedition GREENMATE mit POLARSTERN (2018)
- Wochenberichte und Fahrtbericht Expedition PANORAMA-1 mit OGS Explora (2013)
- Wochenberichte und Fahrtbericht Expedition PANORAMA-2 mit OGS Explora (2015)
- Wochenberichte und Fahrtbericht Expedition SEGMENT mit FS Maria S. Merian (2017)
Literatur:
- Auswärtiges Amt: Leitlinien deutscher Arktispolitik (2019)
- Berglar, K., Bahr, A., Blumenberg, M., Ehrhardt, A., Franke, D., Klitzke, P., Krueger, M., Lutz, R., Reinhardt, L., Schnabel, M., Schwalenberg, K., Tegeler, R. & Weniger, P. (2022): Petroleum potential of the northern Barents Sea and the Northeast Greenland margin including aspects of oil spill related environmental risks of petroleum production in the Arctic. - Final report of project PANORAMA, Berglar, K., Engels, M., Barckhausen, U. & Pletsch, T. (Eds.): 327 pp.; BGR Hannover, Germany. DOI: 10.25928/bgr_panorama