GeoHifi (MSM97 GPF 20-3_085) High Resolution Reflection Seismic Imaging of the Cenozoic Barrier Structures of the West Schleswig Block and the Fluid Migration System of the blowout structure Figge Maar
Land / Region: Nordsee
Projektanfang: 13.11.2020
Projektende: 21.10.2022
Projektstand: 04.02.2021
Im Rahmen der Nutzung erneuerbarer Energien und zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen kommt der geologischen Speicherung von Fluiden im tieferen Untergrund eine große Bedeutung zu. Insbesondere stehen die Barriereformationen in der deutschen Nordsee im Fokus. Durch die flächenhafte Verbreitung der Speicher- und Barrieregesteine in geeigneten Tiefenlagen und auch einer geringen tektonischen Überprägung ergibt sich im Bereich des West Schleswig Blocks eine hohe Prospektivität für CO2-Speicherung.
Durch die Akquisition hochauflösender 2D seismischer Daten sollen potentielle Beeinträchtigungen geologischer Barrieren dieser Region im Hangenden von geologischen Speicherformationen (z.B. Tongesteine und Salinar des Oberen Buntsandsteins, Tonformationen der Unterkreide, Tongesteine des Känozoikums) untersucht werden. Das geplante Mess-Setup mit einem 2400 m langem Messkabel mit 384 Kanälen ermöglicht ein präzises Abbild oberflächennaher Strukturen, wie z.B. quartäre Rinnen, Pipes, Chimneys, polygonale Störungssysteme und am Meeresboden ausstreichende Scheitelstörungen. Mit dem Datensatz sollen die Sedimente des Meso- und Känozoikums (2-3 Sekunden Zweiwegelaufzeit) bis zum Meeresboden erstmals hochaufgelöst abgebildet werden. Die abgebildeten Störungssysteme werden hinsichtlich ihrer Eignung zur Bildung von Seal-Bypass-Systemen untersucht. Weiterhin sollen mit Hilfe der hochauflösenden Daten Fluidmigrationspfade und assoziierte Strukturen des rezent gebildeten Blowouts (‚Figge Maar‘) der Bohrung B1 (1964) abgebildet werden und hinsichtlich der Bildung eines Seal-Bypass-Systems untersucht werden.
Durch eine Analyse der seismischen Attribute kann eine detaillierte geologische Charakterisierung von Speicher- und Barriereformationen durchgeführt werden sowie die laterale Ausdehnung und Beschaffenheit dieser Einheiten abgebildet werden. Diese Ergebnisse können als Grundlage für zukünftige strukturelle und Reservoir-geologische Modelle dienen.
Die Messfahrt wurde an Bord von „Maria S. Merian“ vom 13.11.2020 bis 25.11.2020 durchgeführt. Die Wochenberichte (1, 2, (pdf) der Messfahrt und den Short-Cruise Report (pdf) können Sie auf der Webseite der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe einsehen.
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