Umweltbedingungen und Biodiversität
Beitrag zum Projekt:
- Manganese nodule exploration in the German license area
- Manganknollen-Exploration im deutschen Lizenzgebiet
Biologen des Deutschen Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung (Senckenberg, Wilhelmshaven) haben die BGR bei allen Expeditionen seit 2010 begleitet und dabei rund 50.000 Proben von einzelnen Individuen der benthischen Fauna entnommen, um mit Hilfe molekulargenetischer Methoden die Diversität der Bodenbewohner in der Tiefsee des deutschen Lizenzgebietes zu untersuchen. Die bisher ausgewerteten Proben zeigen eine hohe Abundanz und Diversität. Die Bestandsaufnahme der Artenvielfalt und Besiedlungsdichte der Bodenorganismen liefert einen Beitrag zur großräumigen Erfassung der Lebensgemeinschaften im Manganknollengürtel. Auf Grundlage solcher Daten, die von verschiedenen internationalen Forschergruppen erhoben wurden, hat die IMB in 2012 neun Schutzgebiete von 400 x 400 Kilometern Größe ausgewiesen, die insgesamt rund 30 Prozent der Fläche des Manganknollengürtels umfassen. Diese Gebiete sollen den Erhalt der einzigartigen Ökosysteme in der Tiefsee des Manganknollengürtels sicherstellen und eine Wiederbesiedlung abgeernteter Flächen nach einem eventuellen zukünftigen Abbau ermöglichen.
Quelle: BGR
Außerdem ist die BGR Partner in den zwei großen europäischen Forschungsprojekten MIDAS und JPI Oceans Mining Impact, die die Auswirkungen eines zukünftigen Tiefseebergbaus detailliert untersuchen. Die BGR beschäftigt sich im Rahmen dieser Projekte insbesondere mit der Ausbreitung einer Suspensionswolke, wie sie beim Abbau entstehen könnte. Unsere Datenanalysen zeigen, dass die Strömungsgeschwindigkeiten in 4000 Metern Wassertiefe mit 1 bis 5 Zentimetern pro Sekunde meist sehr gering sind und die Richtung der Strömung variabel ist. Strömungsgeschwindigkeit und -richtung des Bodenwassers werden vor allem durch die Gezeiten und sogar durch den Wind an der Meeresoberfläche gesteuert.