Pilotmaßnahme zu verantwortungsvollen Rohstoff-Lieferketten für Gold aus dem Kleinbergbau
Land / Region: Welt
Projektanfang: 01.12.2015
Projektende: 31.03.2018
Projektstand: 10.11.2016
Aufbereitung von Gold aus dem Kleinbergbau in Bayankhongor, Mongolei
Quelle: BGR
Die Förderung von Rohstoffen aus dem artisanalen und Kleinbergbau stellt in vielen Entwicklungsländern eine entscheidende Lebensgrundlage für die örtliche Bevölkerung dar. Gold ist dabei eines der wichtigsten Förderprodukte: 10-20 Millionen Bergleute und ihre Familie sind weltweit direkt von dessen Gewinnung abhängig, hinzukommen unzählige lokal verzahnte Wirtschaftsleistungen, z.B. Zuliefer-Betriebe. Die jährliche Goldförderung aus dem Kleinbergbau hat bei momentanen Marktpreisen einen geschätzten Globalwert von 14 Milliarden USD, die Kleinbergbaubetreibenden selbst erlösen dabei etwa 1/3 – 1/2 dieses Wertes.
Die schwierigen Arbeitsbedingungen im Kleinbergbau, bis hin zur Kinderarbeit sowie ökologischen Risiken, werden häufig kritisch reflektiert. Verschärft wird deren Problematik durch die in vielen Entwicklungsländern charakteristische schwache Staatlichkeit sowie die unsichere legale Stellung der Kleinbergbaubetreibenden. Der Formalisierung von Kleinbergbau und der assoziierten Lieferketten kommt somit eine wichtige Rolle zur Verantwortung in der globalen Wertschöpfung von Gold zu.
Die in den letzten Jahren eminente Diskussion von Sorgfaltspflichten in der Lieferkette hat gezeigt, dass Unternehmen als Partner entlang der Lieferketten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Produktionsbedingungen bestimmter Rohstoffe zum gemeinsamen Vorteil leisten können. Maßnahmen zur Sorgfaltspflicht in Lieferketten bis hin zu Zertifizierungssystemen dienen der Stärkung der Beziehungen zwischen Produzenten und Abnehmern und zielen auf eine glaubwürdige Einhaltung international anerkannter Mindeststandards ab, was z.B. im Falle eines sog. „Closed Pipe“-Ansatzes von einem eindeutigen Herkunftsort idealerweise bis hin zu verantwortungsbewussten Kunden und Endverbrauchern kommuniziert werden kann.
Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit strebt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung daher an, verantwortungsbewusstes Engagement deutscher Rohstoffabnehmer zu fördern und Kunden in Deutschland zu sensibilisieren. Dem Kleinbergbau auf Gold kommt hierbei aufgrund seiner Entwicklungsrelevanz eine besondere Bedeutung zu.
Goldscheideanstalten repräsentieren einen zentralen Dreh- und Angelpunkt für die Förderung der Sorgfaltspflicht und der Verantwortung in der Lieferkette von Gold. International ist dabei zunehmend der Trend zu beobachten, dass sich Goldscheideanstalten mit ihren Einflussmöglichkeiten auf die Arbeitsbedingungen im Kleinbergbau bewusst auseinandersetzen und Verantwortung übernehmen. Zwar zählt Deutschland nicht zu den weltweit größten Standorten für die Gold-Raffinade, dennoch könnten deutsche Goldscheideanstalten mit der Gestaltung geeigneter Rahmenbedingungen in der Lieferkette positive Akzente setzen und somit zu der konstruktiven internationalen Reflexion dieses Themas beitragen.
Ziel der Pilotmaßnahme ist die Unterstützung einer deutschen Goldscheideanstalt bei der Etablierung einer Closed Pipe Lieferkettenbeziehung unter Einbezug von verantwortungsbewusstem Kleinbergbau auf Gold.
Weitere Informationen zum BMZ Sektorprogramm Rohstoffe und Entwicklung:
http://www.bmz.de/rue/de/
http://www.bmz.de/rue/de/konzepte_themen/aspekte/kleinbergbau/index.html
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