Little CASE 2018 Spitzbergen
Beitrag zum Projekt:
Vom 11. bis 31. Juli 2018 nahm Nikola Koglin (BGR) auf Einladung der Universität Uppsala und der AGH University of Science and Technology in Kraków an einer Expedition in den Nordwesten Spitzbergens teil. Insgesamt waren 14 Wissenschaftler/innen der BGR, der AGH University of Science and Technology (AGH-UST) Kraków, der Polish Academy of Science (PAS) Kraków, dem Norsk Polarinstitutt (NPI) Tromsø, der University of Iowa, der Uppsala University und der Slovak Academy of Science beteiligt.
Quelle: BGR
Die Geländearbeiten fanden in zwei verschiedenen Gebieten statt: auf der Biskayarhalvøya im äußersten Nordwesten Spitzbergens und an der Südküste des St. Jonsfjorden an der Westküste Spitzbergens. Sämtliche geologischen Geländearbeiten der schiffgestützten Expedition wurden zu Fuß durchgeführt, wobei das Forscherteam mittels Schlauchbooten vom im Raudfjorden vor Anker liegenden Schiff aus an Land gebracht wurde. Die Geländearbeiten während des zweiten Abschnitts im St. Jonsfjorden wurden zu Fuß von einem Zeltcamp an der Südküste des Fjords durchgeführt.
Hauptziele waren die ultrahochdruck- und hochdruckmetamorphen Gesteine des Richarddalen Complex und des Vestgötabreen High-Pressure Metamorphic Complex. Die Edukte dieser Gesteine – Basalt, Gabbros etc. – waren vor über 500 Millionen Jahren innerhalb einer Subduktionszone in Tiefen von mehr als 35 km versenkt und durch die herrschenden extrem hohen Drucke in Eklogite und Blauschiefer umgewandelt worden. Diese sind heute durch spätere Exhumierungsprozesse wieder an der Oberfläche zu finden. In Kombination mit den ebenfalls auffindbaren Grünschiefern und Serpentiniten, welche ehemalige Ozeanboden- und Erdmantelgesteine darstellen, geben diese Gesteine Informationen über die Bildung des Ozeanbodens und die folgenden Subduktionsprozesse im Kambrium. Die Korrelation dieser Gesteine mit ähnlichen Gesteinen im Norden der Ellesmere-Insel, Kanada, hilft bei der Rekonstruktion der plattentektonischen Vorgänge im Paläozoikum und sind äußerst wichtig für die Rekonstruktion der späteren Öffnung des Arktischen Ozeans.