BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Little CASE 2022 Spitzbergen

Beitrag zum Projekt:

Vom 11. bis 16. September 2022 nahm die BGR an einer Schiffsexpedition an die Westküste des Oscar II Landes in Spitzbergen teil. Das Expeditionsschiff „Meander“ wurde von der Store Norske Spitsbergen Kull Kompani (SNSK) und der Universität Tromsø (UiT) gechartert. Zwei Schiffsplätze wurden durch die BGR für eigene Arbeiten eingekauft.

Arbeitsgebiet von Little CASE 2022 (roter Kasten)Arbeitsgebiet von Little CASE 2022 (roter Kasten) Quelle: BGR

Die Geländearbeiten fanden an der Westküste Spitzbergens statt. Insgesamt wurden Aufschlüsse in den folgenden Gebieten untersucht: (i) Arthurbreen östlich von Sarstangen südlich der Engelskbukta, (ii) St. Jonsfjorden im Westen des Oscar II Landes, (iii) Eidembukta südlich des St. Jonsfjorden und (4) Kapp Mineral östlich von Isfjord Radio im nordwestlichen Nordenskiöld Land. Die Geländearbeiten wurden tagsüber mit Hilfe von Schlauchbooten durchgeführt, mit denen das Team an Land und wieder zurück an Bord gebracht wurden. Auf die Installation eines Basislagers wurde aus drei Gründen verzichtet: (i) der logistische und finanzielle Aufwand für den Aufbau eines Basislagers war zu groß, (ii) das gecharterte Schiff garantierte für die geplanten Geländearbeiten eine weitaus größere Flexibilität als ein fest installiertes Basislager und (iii) die Sicherheitsaspekte einer Übernachtung auf dem Schiff überwogen die eines Basislagers an Land.

Die kurze Expedition hatte insgesamt drei Hauptziele:
i. Voruntersuchungen der generellen geologischen Situation und Verbandsverhältnisse an der Westküste von Oscar II Land als Basis für spätere geplante geologische Arbeiten in der Southwestern Basement Province an der Westküste von Spitzbergen (Pre-site Survey).


ii. Strukturgeologische Untersuchungen der Gesteine des prä-devonischen Grundgebirges, um die kaledonische Deformationsgeschichte und die tektonischen Transportrichtungen und –mechanismen identifizieren zu können. Diese Arbeiten sind wichtig für die Vergleiche mit der tektonischen Entwicklung anderer Terranes in der Southwestern Basement Province.


iii. Auswirkungen der paläogenen Eurekan Deformation während der Öffnung des Arktischen Ozeans und des Nordatlantiks. Hauptziel in diesem Zusammenhang war die Frage, ob die Eurekan Deformation zweiphasig erfolgt ist mit einer kompressiven Phase 1 im unteren Eozän (Auffaltung des West Spitsbergen Fold-and-Thrust Belts) und einer Blattverschiebungs-Deformation während einer lateralen Phase 2 im oberen Eozän und der Anlage des Forlandsundet-Grabens.

Kontakt:

    
Dr. Antonia Ruppel
Tel.: +49-(0)511-643-3223

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