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Grundwasserbeschaffenheit und Schutz

Bohrung nach Grundwasser in der nördlichen Atacama-Wüste, ChileGrundwasserbohrung in der Atacama Quelle: BGR

Aufgrund ausreichend hoher Niederschläge und geeigneter geologischer Formationen im Untergrund verfügt Deutschland über große Süßwasservorkommen zur langfristigen Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser von guter Qualität. Mit fast 70 % ist Grundwasser, das hauptsächlich aus Brunnen und untergeordnet aus Quellen entnommen wird, die wichtigste Ressource für die öffentliche Wasserversorgung.

Der Verbesserung der Wasserqualität wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hohe Priorität eingeräumt. Der Schutz des Grundwassers vor schädlichen Verunreinigungen wurde durch die Ausweisung von Wasserschutzgebieten, die Beseitigung bzw. Sicherung von Altlasten und die Implementierung zunehmend strengerer Regelwerke verbessert. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen werden im Rahmen eines großräumigen Grundwassermonitorings laufend überwacht. Trinkwasser ist das in Deutschland am stärksten kontrollierte Lebensmittel. Der technische Aufwand zur Aufbereitung des Grundwassers zu Trinkwasser ist gewöhnlich vergleichsweise gering und ist oft auf eine Entfernung von Eisen und Mangan bzw. eine Einstellung des pH-Wertes beschränkt.

Um diese positive Entwicklung langfristig zu sichern, sind sowohl nationale als auch internationale Arbeiten und Untersuchungen über Stoffeinträge, z. B. durch Düngung in der Landwirtschaft, aus Industriealtstandorten, Bergbaufolgelandschaften oder Militärstandorten erforderlich. Ziel ist es, die Einträge zu erkennen und Maßnahmen zur Minimierung oder Sanierung einzuleiten. Dabei arbeiten Techniker und Wissenschaftler der BGR in enger Kooperation mit der Wirtschaft und staatlichen Institutionen zusammen. Auf dieser Basis können neue Regelwerke zum Grundwasserschutz entstehen.

Zur Untersuchung der Qualität von Wasserproben werden im Wasserlabor der BGR umfangreiche und moderne chemisch-analytische Verfahren zur Bestimmung der Haupt- und Nebenelemente (Kationen, Anionen, Spurenelemente, Summenparameter) sowie die Ausrüstung zur Beprobung von Grundwässern nach den neuesten Erkenntnissen vorgehalten.

Im Rahmen von Projekten, die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert werden, arbeiten die Wasserqualitätsexperten der BGR auch in Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Dabei werden die Wasserressourcen erkundet, auf ihre Beschaffenheit untersucht und gemeinsam mit den Partnern Konzepte zur Verbesserung ihres Schutzes erarbeitet. Dort treten noch häufig Probleme auf, die in Deutschland aufgrund der vielfältigen Schutzmaßnahmen seit vielen Jahren praktisch unbekannt sind, so z. B. die Belastung des Brunnenwassers mit Fäkalbakterien, die mangels eines Abwassersystems aus versickernden Abwässern in das Grundwasser gelangen.


Aktuelle Projekte:

Eine Zusammenstellung aller Grundwasserprojekte finden Sie in der deutschen bzw. englischen Projektliste.


Weiterführende Informationen zur Beschaffenheit der Grundwässer Deutschlands:

Kontakt 1:

    
Dr. Georg Houben
Tel.: +49-(0)511-643-2373

Kontakt 2:

    
Dr. Jens Gröger-Trampe
Tel.: +49-(0)511-643-2956

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