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Grundwasser

Die Grundwasservorkommen der ErdeDie Grundwasservorkommen der Erde Quelle: BGR & UNESCO

Grundwasser zirkuliert im oberen Teil der Erdkruste und stellt den unterirdischen und zumeist unsichtbaren Teil des Wasserkreislaufs dar. Es entsteht größtenteils durch die Versickerung von Niederschlägen im Untergrund, ein geringer Teil stammt aus der Zusickerung von Oberflächengewässern. Im Gegensatz zum Oberflächenwasser konzentriert sich Grundwasser nicht auf wenige Rinnen und Senken oder wie oft fälschlicherweise behauptet wird auf so genannte Wasseradern, sondern kommt unterhalb der Grundwasseroberfläche in der wassergesättigten Zone überall vor. Dort durchströmt es die Poren, Klüfte und Karsthohlräume der im Untergrund anstehenden Locker- und Festgesteine und bewegt sich in der Regel mit geringer Geschwindigkeit dem Gefälle folgend zum Vorfluter.

Abhängig von der Durchlässigkeit der Schichten unterscheidet man Grundwasserleiter und Grundwassergeringleiter. Letztere bestehen meist aus feinkörnigem, wenig durchlässigem Material wie beispielsweise Schluff und Ton. Bei den Grundwasserleitern unterscheidet man drei Typen: Poren-, Kluft- und Karstgrundwasserleiter. Porengrundwasserleiter treten in sandigem und/oder kiesigem Untergrund auf und sind die ergiebigsten Grundwasserspeicher. Kluftgrundwasserleiter sind Festgesteine, in denen das Wasser durch Klüfte, Risse und Spalten strömt und die in der Regel eine geringere Speicherfähigkeit aufweisen als Porengrundwasserleiter. Sind Klüfte aufgrund von Lösungsvorgängen zu größeren, unterirdischen Gängen und Höhlen ausgeweitet, spricht man von Karstgrundwasserleitern. Sie sind typisch für Karbonatgesteine wie Kalke und Dolomite, aber auch Sulfat- und Salzgesteine können verkarsten. Karstgrundwasserleiter sind aufgrund der oft geringmächtigen oder fehlenden Bodenüberdeckung, der hohen Fließgeschwindigkeiten und kurzen Verweilzeiten des Wassers sehr empfindlich gegenüber Verschmutzung.

Hierzulande wird Grundwasser in der DIN 4049 als unterirdisches Wasser definiert, das die Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt. Seine Bewegung wird ausschließlich oder nahezu ausschließlich durch die Schwerkraft und die durch die Bewegung selbst ausgelösten Reibungskräfte bestimmt.

Grundwasser stellt nicht nur ein Naturgut, sondern auch ein wichtiges Wirtschaftsgut dar. Als solches erfüllt es für den Menschen wichtige ökonomische Funktionen: es ist der meistgenutzte Rohstoff und eine bedeutende Quelle für die Trinkwasserversorgung. Für Industrie und Landwirtschaft bedeutet dieser qualitativ hochwertige Rohstoff einen unverzichtbaren Produktionsfaktor.

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