Regionalprojekt Förderung der Nutzung geothermischer Energie in Ländern der Afrikanischen Union - Geothermie Ostafrika Regional
Land / Region: Afrika / Überregional
Schwerpunkt: Geothermie
Projektanfang: 01.08.2016
Projektende: 31.07.2021
Projektstand: 31.07.2021
Quelle: BGR
Steigende Nachfrage – unzureichende Kapazitäten
Die Nachfrage nach Strom steigt in zahlreichen Ländern der afrikanischen Union stetig. Diese kann jedoch oft nicht flächendeckend gedeckt werden und führt häufig in Sub-Sahara Afrika, wo die Erzeugungskapazitäten unzureichend sind und eine hohe Abhängigkeit von Wasserkraft besteht, insbesondere in der trockenen Jahreszeit zu extremen Engpässen in der Stromversorgung.
Daher verfolgen viele Länder einen Ausbau sowie eine Diversifizierung ihrer Stromerzeugungskapazitäten. Geothermie als grundlastfähige Technologie mit geringen Kosten im laufenden Betrieb kann dabei eine wichtige Rolle spielen.
Ungenutzte Potenziale zur Energieversorgung
Obwohl zahlreiche Länder Afrikas entlang des ostafrikanischen Grabenbruchs über ein geothermisches Potenzial verfügen, Schätzungen gehen von 15.000 MW aus, wird dies bislang jedoch kaum energetisch genutzt.
Ein wesentlicher Grund für den zögerlichen Ausbau der Geothermie in den Ländern der Afrikanischen Union ist in den hohen Anfangskosten und finanziellen Risiken der Explorationsphase zu sehen. Dazu kommen mangelndes Bewusstsein politscher Entscheidungsträger, unübersichtliche bzw. ungeklärte konzessionsrechtliche sowie energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen, ungeklärte institutionelle Zuständigkeiten sowie unzulängliche fachliche Kapazitäten für die Erkundung geothermischer Standorte.
Quelle: BGR
Das Projekt
Das Regionalvorhaben Geothermie Ostafrika unterstützt die Partnerländer entlang des ostafrikanischen Grabens darin, wesentliche Fortschritte bei der Inwertsetzung ihres hohen Potentials zur Energiegewinnung aus Geothermie zu erzielen. Ziel des Vorhabens ist es, fachliche und institutionelle Kapazitäten, regulatorische Entscheidungsgrundlagen, sowie die fachlich-technische Informationsbasis für die Geothermienutzung in den Partnerländern zu verbessern und Investitionen in geothermische Anlagen zu begünstigen.
Praxisleitfaden der Afrikanischen Union für geothermische Bohrungen
Zusammen mit der Afrikanischen Union und den Geologischen Diensten der ostafrikanischen Länder entwickelte die BGR den „African Union Code of Practice for Geothermal Drilling“ (Praxisleitfaden der Afrikanischen Union für geothermische Bohrungen). Dieser Leitfaden enthält alle bewährten Standards und Verfahren der heutigen Bohrindustrie und wurde speziell für geothermische Bohrungen in Ostafrika konzipiert. Die sechs Kapitel des Codes enthalten Anweisungen für alle Arbeiten bezüglich Bohrung, Betrieb, Reparatur und Stillegung tiefer geothermischer Brunnen. Der „African Union Code of Practice for Geothermal Drilling“ liegt in englischer und französischer Sprache vor und steht zum Download zur Verfügung:
The African Union Code of Practice for Geothermal Drilling (PDF, 10 MB) |
Code de pratique de l’Union Africaine pour le forage géothermique (PDF, 11 MB) |
Partner
Der regionale politische Träger des Projektes ist die African Union Commission (AUC).
Der derzeitige Schwerpunkt der Kooperation liegt auf Dschibuti, wo das Vorhaben die Partnerorganisation Office Djiboutien de developpement de l'energie geothermique (ODDEG) praxisorientiert fortbildet und dabei unterstützt Erkundungsmethoden sowie Datenerhebungen und –prozessierungen zu optimieren, um Geothermieressourcen zu identifizieren und zu bewerten.
Projektbeiträge:
- Technische Zusammenarbeit Geothermie Ostafrika Regional
- Technische Zusammenarbeit Geothermie Ostafrika: Beitrag der Fernerkundung