GEOTHERM - Programm zur Förderung der Nutzung geothermischer Energie (Phase II)
Land / Region: Überregional / weltweit
Schwerpunkt: Erneuerbare Energien
Projektanfang: 01.08.2009
Projektende: 31.01.2017
Projektstand: 08.05.2018
Das Sektor-Vorhaben des BMZ „GEOTHERM II – Förderung der Geothermie durch Kapazitätsentwicklung und Politik-Beratung“ – bettet sich ein in das gemeinsame EZ-Programm von BGR und KfW zur Förderung der Geothermie als heimische erneuerbare Energieform in ostafrikanischen Ländern. Aufgrund der günstigen geologischen Voraussetzungen im ostafrikanischen Grabenbruch-System liegt der regionale Programm-Schwerpunkt vor allem in den Hochenthalpie-Gebieten Ost-Afrikas, umfasst allerdings auch weltweite fachliche Beratungsleistungen zur Geothermie mit dem Ziel der Strom-Erzeugung / Direktwärme-Nutzung.
Durch den steigenden Energiebedarf und eine hohe Abhängigkeit von der durch Klimaänderungen beeinflussten Wasserkraft zur Stromerzeugung kommt es in Ostafrika häufig zu Engpässen in der Stromversorgung. Diese Engpässe haben signifikante Einschränkungen zur Folge, sowohl für die Bevölkerung, als auch für klein- und mittelständische Unternehmen: Die sozio-ökonomische Entwicklung wird generell gehemmt und die Umwelt durch die zunehmende Nutzung natürlicher Ressourcen, wie endlicher fossiler Brennstoffe als auch Brennholz aus Naturwäldern, z.T. stark beeinträchtigt. Geothermie, als grundlastfähige und klimaunabhängige erneuerbare Energieform, kann in den Hochentalphie-Lagerstätten entlang des ostafrikanischen Grabenbruchs einen maßgeblichen Teil zur nationalen und regionalen Stromerzeugung beitragen. Für eine großräumige Nutzung der Geothermie bestehen in den Partnerländern allerdings noch etliche technische, finanzielle und institutionelle Hindernisse. Beispielsweise fehlt in vielen Ländern die Expertise potentielle Geothermie-Standorte zu lokalisieren und anhand geologischer Untersuchungen für weitere Explorationsvorhaben vorzubereiten. Weiterhin wirken sich unzureichende oder fehlende regulatorische und gesetzliche Rahmenbedingungen gepaart mit hohen Bohrkosten und einem hohen Fündigkeitsrisiko negativ auf eine stärkere Beteiligung der Privatwirtschaft aus.
Dieses Sektor-Vorhaben verfolgt das Ziel, die institutionellen Kapazitäten im Geothermie-Sektor zu stärken, unzureichende Regelwerke zu optimieren sowie finanzielle und strukturelle Defizite in den Partnerländern zu verringern. Das BGR-Modulziel lautet: „Die Partnerländer nutzen Förderprogramme zur Verringerung möglicher finanzieller Verluste geothermischer Bohrungen“. Eine maßgebliche Aufgabe ist hierbei die Stärkung institutioneller Kapazitäten und Regulierungsmechanismen im Geothermie-Sektor der Partnerländer. Damit trägt das Programm zu einer umweltfreundlichen und verlässlichen Stromversorgung bei, initiiert Wachstumsimpulse und erhöht so den Lebensstandard der Bevölkerung.
Die Indikatoren, die das Erreichen dieser Ziele messen sollen, überprüfen u.a. den verbesserten Zugang von Investoren zu Finanzierungsmechanismen sowie den politischen Willen zu einem stärkeren Ausbau der Geothermie und deren Verankerung in nationalen Energie-Entwicklungsplänen.
Folgende Wirkungen sollen erreicht werden: Nationale Fachkräfte erschließen weitere Geothermie-Ressourcen, Investoren führen Explorationsbohrungen durch und erschließen Geothermie-Standorte.
Das Programm baut direkt auf den Erfahrungen der ersten Phase des TZ-Sektor-Vorhabens GEOTHERM auf. Es wurde zwischen 2002 und 2009 von der BGR weltweit durchgeführt.
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Projektbeiträge:
- Bodenbewegungsdatenanalyse am Paka Vulkan in Kenia
- Flugzeuggestützte Thermal-Fernerkundung als Beitrag zur geothermalen Exploration (GEOTHERM-Programm, Menengai Prospekt, Kenia)
- Thermalfernerkundung am Silali Vulkan in Kenia