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Kamerun – Boden-Informationen für eine nachhaltige Bodennutzung (PRESS II)

Land / Region: Kamerun / Afrika
Schwerpunkt: Boden

Projektanfang: 01.07.2020

Projektende: 30.06.2024

Projektstand: 21.05.2024

Raumordnung und Informationen zu Georessourcen
Raumordnungsplanung ist ein bisher vernachlässigtes Thema in der kamerunischen Politik. Ein hohes Bevölkerungswachstum und die stetig wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten sind Konkurrenztriebkräfte zwischen unterschiedlichen Arten der Landnutzung. Insbesondere Konflikte zwischen dem Schutz natürlicher Ressourcen, der Biodiversität und der ökonomischen Nutzung von Wald sind an der Tagesordnung, bei denen die staatlichen Institutionen Mechanismen zum Interessenausgleich bereitstellen wollen. Hierbei stellen Informationsdefizite einen wesentlichen Hinderungsgrund dar. Es fehlt eine interdisziplinäre Analyse von geo-räumlichen Daten, wie sie für die Raumordnungsplanung besonders wichtig wäre, um die ökologischen, sozialen und ökonomischen Vor- und Nachteile verschiedener Entwicklungsoptionen abwägen zu können.

Partnerorganisationen in Kamerun
Politischer Träger des Vorhabens ist das Wirtschafts- und Planungsministerium MINEPAT, welches für die Raumordnungspolitik in Kamerun zuständig ist und eine koordinierende Rolle innerhalb der kamerunischen Ministerien einnimmt. Eine besondere Rolle innerhalb des Projekts spielt die technische Zusammenarbeit mit dem staatlichen Forschungsinstitut für Landwirtschaft (IRAD) und weiteren Fachbehörden. Im Norden ist dies beispielsweise das MEADEN, eine regionale Entwicklungsbehörde des MINEPAT.

Das Projekt
Das Projekt hat zum Ziel, den Akteuren der Raumordnungsplanung, wissenschaftlich-technischen Fachbehörden und der lokalen Bevölkerung in den Regionen Nord und Adamaoua harmonisierte und qualitätsgeprüfte Daten, Informationen und thematische Karten zu der Georessource Boden als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung zu stellen.

Gemeinsam mit den Partnern werden räumliche Daten und Informationen zu Böden und anderen Georessourcen in Form thematischer Karten mit erläuternden Informationen aufbereitet und diese den Entscheidungsträgern und im Weiteren der Zivilgesellschaft erklärt und zur Nutzung an die Hand gegeben. So werden die Möglichkeiten einer stärker informationsbasierten Entscheidungsfindung gestärkt. Der fachliche Austausch zwischen den geowissenschaftlichen Fachbehörden wird verbessert und gleichzeitig die Fähigkeit der politischen Akteure gestärkt, qualitätsgeprüfte Daten und Informationen in politische Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen.

Das Vorhaben arbeitet in drei Handlungsfeldern:

  1. Kontinuierliche Beratung beim Aufbau von Kapazitäten im Bereich Digitalisierung und Harmonisierung existierender Grundlagendaten, GIS und Kartographie zur Erstellung geowissenschaftlicher Karten sowie relationaler Datenbanksysteme bei den geowissenschaftlichen Fachbehörden. Unterstützung des IRAD bei dem Aufbau der Strategic Data Management Unit (SDMU) und der Entwicklung der Fachdatenbank Boden.
  2. Stärkung der fachlichen Kapazitäten der Nutzer von geo-räumlichen Informationen. Alle raumplanungsrelevanten Behörden und Institutionen, die entweder Bodendaten bereitstellen oder diese benötigen, werden in Kooperation mit dem MINEPAT an Standard Operating Procedures (SOP) für einen reibungslosen Austausch von relevanten Fachdaten zusammenarbeiten. Hierbei werden sowohl technische Aspekte berücksichtigt als auch qualitative und quantitative Aspekte.  

Die projektseitige Beratung zur Qualitätsverbesserung regionaler Raumordnungspläne hinsichtlich der Berücksichtigung und Relevanz von geowissenschaftlichen Daten konnte bisher aufgrund von verzögerten Planungsprozessen in der vorherigen Projektphase nicht mehr vollumfänglich erfolgen

Das Vorgängerprojekt war ehemals im entwicklungspolitischen Schwerpunkt „Umweltpolitik, Schutz und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ angesiedelt. Es erfolgte im Zuge der neuen Programmbildung Ende 2018 ein Schwerpunktwechsel zur „Ländlichen Entwicklung“, wo das Projekt eng mit der GIZ und KfW im thematisch übergeordneten Bereich der Landnutzungsplanung zusammenarbeitet. Weitere Synergien bestehen zu dem zweiten BGR-Projekt in Kamerun (ProSEP) zum Thema „Nachhaltiges Bodenmanagement“.

Das Vorhaben ist aufgrund der anhaltend schwierigen und zeitweise sich verschärfenden Sicherheitssituation im Südwesten (sog. anglophone Krise) nur noch im Norden Kameruns tätig, versucht aber weiterhin Partner aus den südwestlichen Regionalstellen punktuell in Aktivitäten miteinzubinden.

Die TZ-Maßnahme hat eine Gesamtlaufzeit von vier Jahren (07/2020-06/2024) und ein finanzielles Volumen von EUR 3.700.000

Genauere Beschreibungen zu den fachlichen Arbeiten und Produkten sind auf der Internetseite des Fachbereichs B2.4 Boden als Ressource – Stoffeigenschaften und Dynamik abrufbar.

Projektbeiträge:

Literatur:

Factsheet: Bodeninformation für eine nachhaltige Landnutzung in Kamerun (PRESS II)

Partner:

MINEPAT, Sitz in Yaoundé (Republik Kamerun)

IRAD, Sitz in Yaoundé (Republik Kamerun)

Kontakt:

    
Annette Lisy
Tel.: +49-(0)511-643-2973
Fax: +49-(0)511-643-3689

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