Chile
Quelle: BGR
Die Deutsch-Chilenische Rohstoffpartnerschaft
Im Januar 2013 unterzeichneten die Regierungen von Chile und der Bundesrepublik Deutschland ein gemeinsames Abkommen zu einer engen Zusammenarbeit im Bereich Bergbau und Rohstoffe. Gleichzeitig gründete die Auslandshandelskammer in Santiago de Chile (CAMCHAL) ein Rohstoffkompetenzzentrum, das sich um die Belange deutscher Unternehmen kümmert, welche im chilenischen Rohstoffsektor aktiv sind oder sich engagieren wollen. Im Rahmen dieser Rohstoffpartnerschaft wurde auch das deutsch-chilenische Forum für Bergbau und mineralische Rohstoffe („Rohstoffforum“) ins Leben gerufen, dessen Organisation und inhaltliche Gestaltung das Rohstoffkompetenzzentrum der CAMCHAL in Zusammenarbeit mit der DERA übernimmt. Im Vorfeld der zweiten Sitzung des Rohstoffforums im Oktober 2013, im Rahmen der deutsch-chilenischen Wirtschaftstage in Santiago de Chile, haben der geologische Dienst Chiles, SERNAGEOMIN (Servicio Nacional de Geología y Minería) und die BGR eine Absichtserklärung zur geowissenschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich der Rohstoffpotentialbewertung von Lagerstätten und von Bergbauhalden unterzeichnet. Im August 2013 startete die DERA und die CAMCHAL ein Projekt zur wirtschaftlichen Bewertung von Bergbaurückständen aus der Kupferproduktion. Partner der Projektdurchführung sind der chilenische Bergbauverband SONAMI (Sociedad Nacional de Minería) und das staatliche Unternehmen zur Förderung des kleinen und mittleren Bergbaus ENAMI (Empresa Nacional de Minería).
Chile ist neben Brasilien und Peru der derzeit wichtigste Rohstoffproduzent in Südamerika. So verfügt Chile über die größten Kupfervorkommender Welt (ca. 30 % der sicheren und wahrscheinlichen Vorräte). Die chilenische Kupferproduktion von derzeit jährlich ca. 5,5 Mio. Tonnen hat einen Anteil von 33 % an der Weltproduktion. Weitere bedeutende Rohstoffe der dortigen Bergwirtschaft sind Molybdän, Rhenium, Gold und Silber, die hauptsächlich als Beiprodukt der Kupferförderung anfallen. Hinzu kommen Lithium und Nitrate, bei denen Chile ebenfalls zu den weltweit führenden Produzenten gehört. Daneben finden sich in Chile auch Eisen-, Mangan-, Blei- und Zinkressourcen, die im internationalen Vergleich eher als klein bis mittelgroß einzuschätzen sind. Der Hauptteil der Kupfer- und Molybdänressourcen, sowie die an Salzlagerstätten gebundenen Rohstoffe Lithium, Bor, Nitrate und Jod finden sich nördlich des 31. Breitengrades südlicher Breite. Die metallischen Lagerstätten reihen sich Nord- Süd verlaufend in fünf metallogenen Zonen auf, die in unterschiedlichen geologischen Zeitaltern (Kreide bis Miozän) entstanden sind.
Die gemeinsam mit der AHK Chile erstellte Studie „Möglichkeiten für ein Engagement deutscher Unternehmen im chilenischen Bergbausektor“ nimmt die Geschäftspotentiale in den Fokus, die sich im chilenischen Rohstoffsektor für deutsche Unternehmen bieten.
Ansprechpartner:
Dr. Herwig Marbler
Fachbereich B1.1
Herwig.Marbler@bgr.de
Dr. Malte Drobe
Fachbereich B1.2
malte.drobe@bgr.de