Häufig gestellte Fragen
Wofür steht GeneSys?
GENErierte geothermische EnergieSYSteme. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass der unterirdische Wärmetauscher durch technische Maßnahmen erzeugt wird. Diese Maßnahmen sollen eine Nutzung der geothermischen Energie an Standorten ermöglichen, an denen die natürlichen Bedingungen für eine geothermische Energiegewinnung sonst nicht ausreichen.
Woher kommt das Geld für das GeneSys-Projekt, Wer ist der Geldgeber?
Das GeneSys-Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit 15 Millionen Euro finanziert.
Welche Behörde ist für die Genehmigung zuständig?
Zuständig für die Aufsicht und die Genehmigung ist das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und hier die „Bergaufsicht Bezirk Ost“. Das LBEG hat 2006 den Rahmenbetriebsplan für das GeneSys-Projekt genehmigt.
Welches Gesetz regelt den Betrieb?
Wichtige rechtliche Rahmenbedingungen des GeneSys-Projektes werden durch das Bundesberggesetz (BBergG) geregelt. Das GeneSys-Projekt hat alle Genehmigungsverfahren durchlaufen und ist zugelassen.
Warum muss gebohrt werden?
Die Erdwärme steht an der Oberfläche nicht in ausreichender Stärke zu Verfügung. Mit der Bohrung „Groß Buchholz GT-1“ soll eine Tiefe von ca. 4000 Metern erreicht werden, in der ausreichend Wärme für den Betrieb einer großen Gebäudeheizung zur Verfügung steht.
In welchen Tiefen soll die geothermische Energie gewonnen werden?
Ziel der Bohrung Groß Buchholz GT-1 ist der sogenannte Buntsandstein, der sich in der Zeit vor 240 und 250 Millionen Jahren gebildet hat und am Standpunkt der Bohrung zwischen 3.400 und 4.000 Metern Tiefe erwartet wird. Die namensgebenden Sandsteine haben günstige Eigenschaften für die Entnahme von heißem Wasser. Die in dieser Tiefe herrschenden Temperaturen von 130–140°C reichen für den Betrieb einer großen Heizanlage aus.
Warum ist es in der Tiefe heiß?
Die Wärme im Inneren unserer Erde stammt zum Teil aus der Zeit ihrer Entstehung als Ansammlung glutflüssiger kosmischer Materie. Ein weiterer, erheblicher Anteil stammt aus dem Zerfall natürlicher radioaktiver Minerale in der Erdkruste. Hinzu kommt ein kleiner Anteil aus der Reibung bei den Gezeiten der festen Erde. Zusammen sorgen diese Prozesse dafür, dass 99% Prozent unseres Planeten heißer sind als 1000°C und etwa 90 % des Restes immer noch heißer sind als 100°C. In vielen Gegenden Deutschlands nimmt die Temperatur pro Kilometer Tiefe um ca. 30°C zu.
Kann es durch die Bohrung oder die geothermische Nutzung zu Erdbeben kommen?
Auf Grund der geologischen Situation in Hannover kann man davon ausgehen, dass es nicht zu Erschütterungen kommt, die an der Oberfläche spürbar sind.
Was ist Gipskeuper?
Mit Gipskeuper wird eine Gesteinsformation der Obertrias (etwa 200 bis 230 Millionen Jahre vor heute) bezeichnet, die in Deutschland und Mitteleuropa weit verbreitet ist. Namensgebend ist das Vorkommen mächtiger Gipslagen, die in Oberflächennähe zu technischen Problemen führen können. Am Standort der Bohrung Groß Buchholz GT-1 wird der Gipskeuper in großer Tiefe (2.700 – 3.200 Meter) erwartet. Eine Gefährdung kann deshalb ausgeschlossen werden.
Was ist mit einem "Wasserfrac" gemeint?
Der sogenannte „Wasserfrac“ ist eine Methode, bei der ein sehr großes Wasservolumen (im GeneSys- Projekt ca. 20 000 m³) in sehr gering durchlässige Gesteine gepumpt wird. Dadurch wird der Wasserdruck im Gestein auf einen kritischen Druck erhöht, bis ein haarfeiner Riss im Gestein entsteht. Dieser Riss breitet sich bei weiterhin erhöhtem Wasserdruck während des Wasserfracvorgangs flächig auf mehrere tausend Quadratmeter Rissfläche aus.
Wozu wird ein "Wasserfrac" durchgeführt?
Das Ziel eines Wasserfracs in der Geothermie ist es, durch das hydraulische Schaffen von ausgedehnten Rissflächen künstliche Fließwege für Wasser im mehrere Kilometer tiefen Untergrund zu erzeugen. Im späteren Betrieb einer Geothermieanlage wird dann eingebrachtes kühles Wasser wie in einem großflächigen Wärmetauscher im heißen Gestein aufgeheizt.